Category Archives for Depressionen

Kunst und Kreativität gegen Depression 3

Kunst und Kreativität gegen Depression 3

Auf der Suche nach Prävention.

Mit sehr hohen Idealen an die Berufstätigkeit heranzugehen ist gefährlich. Je höher das Ideal, desto geringer ist dann die Toleranz für Kränkungen, Enttäuschungen, für Unvollkommenheiten.

Eine Krankheitsdiagnose bedeutet Entlastung gegenüber den üblichen Selbstzuschreibungen, dass man ein Versager ist und Leben bewältigen können müsste. Dieser Druck ist natürlich ein weiterer Verstärker oder Anlass, wieder in eine depressive Spirale zu geraten.

Kunst gegen Depressionen 2 RodinRodin und die Traurigkeit. Ist es kreative Melancholie oder Depression?

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Kunst und Kreativität gegen Depressionen

Kunst und Kreativität gegen Depressionen

Für mich habe ich wieder einen Weg aus der Finsternis gefunden. Achtsamkeit, Medikamente, Bewegung. All das, was ich vor der Episode gelernt und geheilt hatte, steht mir heute wieder zur Verfügung. Mehr noch: meine Ausrichtung auf Kunst und Kreativität ist stärker denn je. Jetzt die Künstlerin in mir zum Ausdruck zu bringen braucht Mut und Chuzpe, das Loslassen von Erwartungen an mich selbst im richtigen Maß, Sinn für Schönheit und Hässlichkeit und noch viel mehr.

Ich habe nicht den Anspruch, den Stein der Weisen für mich und/oder für  vier bis fünf Millionen depressiv Erkrankte allein in Deutschland gefunden zu haben. Wenn ich mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen mit dazu beitragen kann, dass es ein lebenswertes und kreatives Leben nach der Depression gibt, erfüllt mich das tief.

Kunst gegen Depressionen

Kunst und Kreativität gegen Depressionen

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Körperbewusstheit

Körperbewusstheit

Bei meinem Lebens-Fest am Freitag ist mir ein Buch „zugeflogen“, das mich an meine frühere Somatic experience Therapie erinnert. “Entwicklungstrauma heilen” von Heller&Lapierre. Jetzt geht es ja darum, wie lebe ich weiter in somatischer Achtsamkeit…..,um kein weiteres Mal so tief abzurutschen.  Körperbewusstheit ist der Schlüssel. Vom zunehmenden Gewahrsein adaptiver Überlebensstrategien  zu zunehmende Fähigkeit somatischem Gewahrsein.

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Weiter auf der Lebensspirale

Weiter auf der Lebensspirale

Hoffen darf ich ja, dass ich niemals mehr das Rezidiv einer schweren Depression haben werde. Sicher sein – darf ich nicht. Bewusstheit, neue Bewusstheit ist der Weg. Der Preis ist Achtsamkeit. Ja, meine weiteren Schitte auf der Lebensspirale muss ich mit Bedacht setzen.  Auch wenn sie scheinbar aus dem Nichts kommt – es gibt Lebensumstände, die sich so summieren, dass mein Muster so wie anspringt.  Mit der Ärztin werde ich am Freitag besprechen, ob und wie lange ich das Antidepressivum Ihrer Einschätzung nach nehmen soll. Dann ist meine Selbstverantwortung, mein Mut und eben auch meine Bereitschaft zur besonderen Achtsamkeit in Bezug auf die latent in mir schlummernde Bereitschaft meines Körpers und meines Geistes, mit Depression zu reagieren.

 

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Talente entwickeln und teilen

Talente entwickeln und teilen

“Gestern Abend konnte ich die vielen Talente bestaunen, die Du entwickelt und mit uns geteilt hast: Tanzen, Tanz unterrichten, ☺Singen, Malen, Schreiben, Moderieren, Animieren, Gewaltfrei sprechen, Lachen, Gastgeberin sein, Feste veranstalten (Event Manager)”.

“Vielen Dank für das rundum wunderschöne Fest! Deine kreative Janaya-Karte finde ich auch genial – vielen vielen Dank für die Mühe, die du dir für uns gemacht hast. Auch die sonstigen Ideen fand ich super und das Essen SEHR lecker”.

Wenn ich lese, dass ich – trotz 6 depressiven Episoden -Talente entwickelt habe und andere sich freuen, wenn ich sie teile, dann nährt mich das wiederum.

Wertschätzendes und aufrichtiges Feedback macht glücklich.

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Das Leben feiern

Das Leben feiern

Das Leben feiern und gemeinsam ein Bild malen.

Meine Freundinnen aus dem Tanzprojekt haben gestern bei meinem Lebensfest eine Staffelei, Farben und eine Leinwand mitgebracht und alle Gäste eingeladen, im Verlauf des Abends mit an einem gemeinsamen Bild zu wirken. Das Bild zeigt die letzte Version unseres gemeinsamen Kunstwerkes. Es war für mich als Gastgeberin einfach bezaubernd, immer wieder andere vor der Staffelei sehen….die Reaktion heute: “danke für Dein schönes Fest!! Das Bild zeigt, wie bunt und vielfältig und lebendig es war…” und “…..war ein wunderschönes Fest mit guten Impulsen für dich, mich und andere. Und bei dem Bild denke ich an “Fasching” oder Fröhlichkeit, Ausgelassenheit, Wildheit, ..

In meiner Wohnung gibt es soooo viele schöne Blumen – und auf der Karte, die ich gerade auf de Leinwandablage gefunden habe, steht ein Satz, der sinngemäss für alle gilt und mich berührt: „ …das wäre ja nicht der erste große Sprung….wir sind schon gemeinsam gerannt, gestroben, wiedergeboren…. Wir begleiten dich gern bei deinem neuen Sprung.“. Wir gehen unser Leben ein Stück gemeinsam , teilen, und bereichern und unterstützen uns. Das Erleben dieses Abends ist eine neue Ressource für mich.

 

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Depression & Dankbarkeit?

Depression & Dankbarkeit? Depression & Dankbarkeit fürs Leben.

Depression und Dankbarkeit fürs Leben

Depression und Dankbarkeit. lebendig zu sein.

Jetzt habe ich für mein BILDER-BUCH-PROJEKT einen Titel:  Depression und Dankbarkeit fürs Leben.

Wenn die schreckliche Zeit zu Ende ist, dann ist es auch innerlich ein Gefühl, es war ein Alptraum. Es ist wie vergessen. Zu leben ist jetzt einfach beglückend. Es sprudelt in mir. Es ist wieder Farbe da. Tanzen, Bewegung und Bewegungslust.  Heute setze ich ein paar Ideen fürs Fest um…… viele schöne Begegnungen aus der Situation heraus möglich machen.

Ab und zu taucht ein inneres Hören auf, oh….geht s wieder los? Kurzer Schreck – gottseidank. Es ist vorbeit.

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Geerbte Gehirnstruktur

Geerbte Gehirnstruktur

Das limbische System ist ein entwicklungsgeschichtlich sehr alter Teil des Gehirns. Es setzt sich aus mehreren Strukturen zusammen und steuert zum Beispiel Lernvorgänge und die Verarbeitung von Gefühlen. Die Amygdala, auch das Angstzentrum genannt, gehört unter anderem dazu.

Wissenschaftler wissen bis heute nicht genau, was Depression verursacht und wie sie geheilt oder verhindert werden kann.  Ich weiß von Studien (an Mäusen und Babymäusen), dass  das limbische System unterschiedlich auf Stress reagiert und wie Anfälligkeit bzw. Resilienz vererbt wird.  Epigenetische Studien weisen daraufhin, dass auch erworbene Gehirnstrukturen an die nächsten Generationen weitergegeben werden.

Gehirnstrukturen werden über Generationen weitergegeben

Von meiner väterlichen Seite kommt meine Neigung zur “Gemütskrankheit” . Als ich mit 24 zum ersten Mal daran erkrankte, wusste niemand wirklich Bescheid und konnte damit umgehen.  Es wurde als schicksalhaft angesehen, wogegen man nichts machen kann. Nicht nur einmal sprach mein (verzweifelter) und sehr katholischer  Vater das Thema Teufelsaustreibung an.

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Sisterhood

Sisterhood

Sisterhood

3 Wochen lang haben mir  Frauen jeden Morgen täglich einen Wunsch erfüllt. Meine Schwester oder eine Freundinn rief mich an je einen Tag  der Woche um 7 Uhr an, damit ich aus der Betthöhle herauskomme.  Der Weg zum Telefon war bewusst weit, ich musste raus.  Karg und in schlechtester Stimmung meine Antwort auf das freundliche Guten Morgen. Sie wussten, dass ich (noch) nicht anders konnte. Ein paar Worte, Fragen, Zuversicht. Es war ja ein schlichter Weckdienst gewünscht. Dann kalte Dusche.  An der Stimmung änderte sich nichts. Aber ich war aus dem Bett. Es ging darum, durchzuhalten und auf das Licht am Ende des Tunnels vertrauen. Nach ein paar Tagen erlaubte ich mir zuerst warm zu duschen, dann eiskalt. Wieder ein paar Tage später kam mir bei der Suche nach d e m Lockmittel heißer Kakao in den Sinn. Das war  d i e  Idee:  Mikrowelle hin oder her, der Biosoyakakao wird heiß und ich habe wirklich etwas gefunden, was mir total Freude macht. Diese kleine Geste der Schwesternschaft oder hübscher Sisterhood hat mir nach dem Ende des Klinikaufenthalts geholfen durchzuhalten.  Die Klnikzeit war nur für 6 Wochen genehmigt – und ich war noch tief in der Depression.

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Hypomanische Nachschwankung

Hypomanische Nachschwankung

Ich bin grad dankbar für s Leben.

Eine Freundin hat gestern erzählt, dass sie Befürchtungen hatte bezüglich meines überglücklichen Zustands, der Freude über die ganz normale Anna, die nun wieder da war.

Eine gewisse Überaktivität und übertriebene Heiterkeit kann man doch “eigentlich” nach diesen schweren Monaten gut verstehen.  Aber Psychiater nennen das “hypomanische Nachschwankung”, die vorübergehend und ein Zeichen für das definite Ende der Depression.

Ganz so habe ich die letzten Tage nicht erlebt. Nach meiner hypomanischen Nachschwankung bin  ich vorgestern in der Ambulanz der 5-Seen-Land Psychiatrie  und bat um Hilfe. Nun führe ich gerade einen  Medikamentenwechsel durch und weiß nicht, wie es morgen sein wird.  Das “Ausschleichen” des alten trizyklischen Medikaments findet grad statt und morgen beginne ich mit dem  neuen SSRI -Medikament.

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Der schwarze Hund

Der schwarze Hund

Auf meinem Weg begegnet mir der schwarze Hund schon fast mein ganzes Leben lang.  Er bleibt auch und ich weiß nicht wie lang. Ich liebe ihn nicht, er macht mir Angst, er macht mich fuchsteufelswild.  Churchill hat diese Metapher für seine Depression verwandt.  Dieses eindrückliche Bilder-Buch ist mir zum ersten Mal in Heiligenfeld begegnet.
http://iheartintelligence.com/2015/11/24/dog-depression/

Immer wieder höre ich, nimm es an, akzeptiere endlich! Und innerlich bäumt sich alles auf. Ein Hundeleben akzeptieren? Abrutschen, mich ohnmächtig meiner Körperchemie ausgeliefert fühlen, nicht wissen, ob ich morgen frei und frohgemut aufwache oder angstvoll und entsetzt, die Nebenwirkungen des Medikaments akzeptieren? 5 kg mehr  innerhalb von 14 Tagen akzeptieren? Nein! Das zerrt noch mehr an meinem geringen Selbstwertgefühl.  Medikamentenwechsel ist angesagt. Ausschleichen des alten und hoffen, dass der Übergang gelingt. Es liegt nicht in meiner Hand. Verstanden habe ich inzwischen, dass mein Höhenflug nicht aufrechtzuhalten war – lieber ein wenig niedriger fliegen, dafür öfter glücklich gleiten. Kleine Höhenflüge. Ist Normalität, eine gesunde Psyche ein Höhenflug?

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Düsternis

Düsternis

Mein Höhenflug ist wieder flacher geworden. Da war in mir so viel Leichtigkeit und Licht. Zu früh gefreut. Die   andere Anna ist nicht verschwunden.  Es scheint, dass mir Leichtigkeit  nicht einfach so geschenkt wird. Ich möchte nicht mehr in Düsternis versinken. Wieder die Frage in mir: welche Art von Unterstützung/Therapie ist die richtige für mich? Wie erschaffe ich mir eine Tages- und Wochenstruktur, die mir Halt gibt.  Ich möchte früh genug wahrnehmen, wann  Schwere und Düsternis den meisten Raum einnehmen. Den “Notfallkoffer”, den ich in der Klinik zusammengestellt habe, schaue ich mir in den nächsten Tagen an.  Ich möchte meine Hände am Lenkrad der Selbststeuerung spüren. Licht, Leichtigkeit und Lebenslust ist die Orientierung.

 

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Wie gehetzt

Wie gehetzt

Immer in Eile – nur Ruhe.

Wie gejagt – so erlebte ich mich dieser Zeit. In meiner 2. Episode war das die damalige Diagnose “agitierte Depression”.  Die Theorie dazu hatte mit der Verteilung von Dopamin und Serotonin (oder ihres Mangels)  zu tun.

Auch dieses Mal war mein größter Wunsch,  mich unter den Schutz der Bettdecke verkriechen zu können – nur unterbrochen von hektischem Surfen im Internet. Gutes Wetter, Natur und Bewegung brachten keine Linderung – nur Hoffnungslosigkeit, innere Qual und „Schwärze“. Was wartet am tiefsten Punkt dieses Strudels? Es war der Tod. Ich fühle mich, als habe eine Macht von mir Besitz ergriffen, die mich zwingen wollte bis zu dem Punkt der völligen Verelendung und Selbstzerstörung hinabzusteigen. Ist es wie eine Disziplin gegen den Tod?

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