Der wahre Geliebte und die wahre Geliebte macht uns ganz.

Wir sind widersprüchliche Wesen.  In Goethes „Faust“ wird das in Worte gefasst als Wesen, mit zwei Seelen, die in unserer Brust wohnen. In den meisten spirituellen Traditionen wird das Phänomen als wir sind „verkörperte Seelen“ oder „Körper mit Seele“ beschrieben. Im Taoismus wird der Mensch als Ergebnis der Sehnsucht von Vater Himmel und Mutter Erde bezeichnet, weil sie nur im Menschen zusammenkommen.

Als Menschen  sind  wir in so vielem gleich. Alle Wesen streben nach dem Glück. Die Grundannahme der gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg ist es, dass wir alle die gleichen Bedürfnisse haben, uns jedoch in der Vielfalt der Strategien, sie zu erfüllen unterscheiden.  Und das erzeugt Streit, Konflikte, Spaltung.   Verbundenheit mit anderen bewusst immer wieder herstellen durch die  innere Haltung. durch  gelebten Respekt, Augenhöhe, Empathie und Konfliktfähigkeit.

Und wir sind zugleich einzigartig. In dieser menschlichen Form gibt es mich kein zweites Mal.  Und  in uns diese  grundsätzliche Spaltung, die sich auf so vielerlei Weise bemerkbar macht:   als innere Reibung, eine Unzufriedenheit, und gleichzeitig damit als ein Antrieb. Sie lebt in uns als eine Sehnsucht nach Ganzheit, die sich durch den  Geliebten/der Geliebten im Außen erfüllen soll. Unsere Märchen und moderne Filmskripts sind voll davon.

Der  Schlüssel zu meiner Erfüllung, zu meinem Glück liegt jedoch in mir. Letztlich ist das auch wieder die Aussage vieler spiritueller Traditionen. Es geht um die Kultivierung von  Selbstliebe, besser wohl: immer weniger Selbsthass, Selbstablehnung im Sinn von „etwas ist falsch an mir“. Es geht um Bewusstheit und Selbstempathie.   In einem Interview in der “Empathischen Zeit” mit M. Rosenberg, las ich etwas, was mir sehr bekannt vorkam:  „Männer sind gewalttätiger gegen andere, Frauen gegen sich selbst“.

 Die Kommunikation mit meinen Anteilen ist wesentlich für das Erleben dieser Ganzheit. Die Sichtweise des Human Design Systems geht noch weiter.  Das HumandesignSystem beruht auf dem uralten chinesischen  I Ging mit zwei Polen, die ein Ganzes ergeben.

Im maskulinen Prinzip ist das feminine enthalten und im äußersten Ausschlag pendelt die Bewegung auf die Yin-Seite, die wiederum auch das Yang enthält. Für mich ist das Selbstorganisation in einer einfachen Formel dargestellt.   Der immerwährende und dynamische Wechsel zwischen In-formation und Form ist   d e r  Lebens-Prozess. Eine kreative Spannung in Polarisation als Anfang. Es geht weiter in volle Reife, wenn Information und Form sich voll durchdringen.

Beide Pole in einem schöpferischen Tanz vereint. Das Feste mit dem Weichen. Das Handelnde mit dem Lauschenden. Chaos mit Ordnung. Yin und Yang auf allen Ebenen. Körper und Geist, Form und  Persönlichkeit lassen sich nicht wirklich trennen. Und doch ist es durch die Körpergrafik des HD möglich, diese beiden Anteile getrennt aufzuzeigen.

Wir sind letztlich 2 Wesen, ein irdisches und ein kosmisches. Die Sehnsucht nach Ganzheit ist die Sehnsucht dieser beiden Anteile, die ja in uns zusammenkommen für eine Lebensreise:

Der wahre Geliebte und die wahre Geliebte ist in uns und macht uns ganz.

 www.lebenswendezeiten.de

 

About the Author web336

Humandesignsystem Analytiker/Lehrer (IHDS-Ausbildung), Genekeys Guide, Integral Life Consultant, 33 Jahre lang als Gymnasiallehrerin tätig gewesen. Engagierte Kommunikationstrainerin (gewaltfreie Kommunikation nach M.Rosenberg)

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