Tag Archives for " Depression "

Gratwanderung 1

Vor zwei Wochen kam die Info über Strategien zur Vagusnerv-Stimulation und die Frage von Andreas Humbert, ob wir uns verlinken sollten. Eine paar Tage lang zögerte ich. Doch nun habe ich einen längeren Artikel zu meiner Geschichte geschrieben. Ich teile sie auf in drei Blogbeiträge. Mögen die Worte und Bilder Andere berühren und ermutigen, ihren eigenen Weg zuversichtlich zu gehen.  

Mein Blick nach unten ins Tal der Depression & Angst  und  nach oben in die zunehmende Bewusstheit.

  1. Blick zurück: was war?
  2. Blick zurück und vor: Wie bin ich rausgekommen und was dient der Prävention?
  3. Wer einen Sinn hat, der erträgt auch die dunklen Phasen besser

In den 90er Jahren war ich Lithium-Patientin – das war damals die wissenschaftlich anerkannte  Präventionsmethode. Warnungen zum Trotz habe ich zur Jahrtausendwende eigen-mächtig damit aufgehört, täglich diese große Tablette in mich aufzunehmen.

20 Jahre vorher: als junge Frau hatte ich keine Ahnung, was mit mir los war, als sich  vor dem Staatsexamen so nach und nach mein Charakter veränderte und ich mich allmählich von einer munteren und couragierten Studentin  in eine angstvolle und unsichere Frau verwandelte.  Meine bayerische Familie nannte es „gemütskrank“. Hinterher – nach meinem ersten großen „Schub“ –  kommentierte meine damalige Schwiegermutter: „jetzt ist sie wieder die „alte Anne“.  Depression ist veränderte Körperchemie.

Depressionen und Angst  sind Teil meiner Biografie. Sie überwältigten mich, prägten mein Leben – und sie prägen es heute noch, denn ich  gehe auf einem schmalen Grat. Ich muss sehr achtsam sein. Die  Dämonen können sehr schnell wieder aktiv werden und meine Körperchemie sich so verändern, dass ich auf diese Abwärtsspirale rutsche, denn durch wiederholte Schübe hat der Körper Strukturen gebildet, die für Depression und Angst anfälliger machen.

Fortsetzung folgt.

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Die Wahrheit über weibliche Depression

Die Wahrheit über weibliche Depression.

Als ehemalige Lithium-, Saroten- und  und und….. Zoloft-Patientin möchte ich auf das  Buch aufmerksam machen,  das ich gerade lese. Da es schon in der Erstauflage vergriffen war, habe ich es erst gestern bekommen.

Kelly Brogan habe ich immer wieder mal gehört + gelesen, v.a. seit ich mich schlau machen möchte in Bezug auf physische Ursachen der Depression. Jetzt genieße ich das ganze Buch in deutscher Sprache.

die-wahrheit-ueber-weibliche-depression

 

Ich bin wach und bereit, noch mehr die Konsequenzen zu leben:  nochmal meine Blutwerte checken lassen. Noch mehr Ernährungsumstellung in Richtung industriezucker, gluten und milchfrei.

Ich habe die Info darüber an die Kliniken, die ich erlebt habe, weitergeleitet. Vielleicht kann ich mit beitragen zum Umdenken in  Kliniken und der Psychiatrischen Medizin. Und dann natürlich zu einem anderen Therapiekonzept.

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Nein, ich bin keine Heldin!

Ich bin keine Heldin!

Nein, ich bin keine Heldin. Ich kann an so etwas wie  den Parolympics nicht teilnehmen. Meine physische   Beeinträchtigung  ist nicht sichtbar und dennoch da.  Seit 40 Jahren lebe ich mit Depressionen. Zu überleben,  immer wieder neu beginnen  und zu wachsen –  das war und ist meine Heldenreise.  Mögen meine Erfahrungen anderen Mut und Hoffnung geben.

Gebrochen und doch ganzMein gelebtes und mein ungelebtes Leben.

Ja, ich wurde gebeutelt und  geknickt. Ja, ich habe mich für etwas eingesetzt und bin gereift. 40 Jahre lang “Episoden”  von  “Major Depression”  zu durchleben, das prägt.

Vor einem Jahr, im Sommer 2015 habe ich erneut  mit dem Drachen Depression gekämpft. Am 29. 12. 2015 – dem 8. Tag in Freiheit, ohne Zwangsgedanken und Angst –  sah ich Veits Post:

Train your mind

Darauf habe ich mit  einer Mail an ihn reagiert: „Wenn es mir nicht gelungen ist, diese Achtsamkeit zu leben…. .. …..bin ich schuld? Bin ich unfähig? Wollte ich nicht? Wo ist die Grenze zwischen gesund und krank? Das große Paradox des freien Willens – was ist damit?  Wenn das, was du schreibst stimmte, wäre ich heute tot“.

Wenig später habe ich von ihm die Einladung erhalten:  „Wenn  der Compassioner steht und du den Ruf verspürst, dort über Depressionen zu schreiben, kannst du mir gern ein Zeichen geben.“

Individuelle Erfahrungen sind auch  für das Kollektiv da.

Meine  Erfahrungen  sind subjektiv und doch  möchte ich, dass meine Erfahrungen anderen dienen.  Letztlich funktioniert ja Evolution genau so: für den, der den giftigen Pilz als Erster isst, ist es tödlich –  für die Nachfolgenden nützlich.  Die Krankheit Depression ist der Menschheit lange bekannt, war immer auch Aufgabe von Heilern und  Thema in der Kunst. Es gibt höchst unterschiedliche Erklärungsansätze, je nachdem aus welcher Perspektive man schaut. Neu und erschreckend allerdings ist die enorme Zunahme von Depressionen in westlichen Kulturen.

Auslöser

Ein kurzer Rückblick auf den Auslöser der 7. Episode

Seit 4 Jahren bin ich in einem von Pina Bauschs Kontakthof inspirierten Tanztheaterprojekt, ein  von Projekt für „Damen und Herren über 60“.  Als es mit großem Beifall zu Ende gegangen war, erlebte ich mich mehr und immer öfter mit destruktiven, negativen, selbstzerstörerischen, mich abwertenden, ja vernichtenden Gedanken über mich. Zudem endeten die Traumatherapiesitzungen abrupt, weil meine Therapeutin selbst einen Unfall hatte.

Depri mit und ohne, Macke

Irgendwann im Sommer letzten Jahres hatte ich keine Wahl mehr über meine Gedanken und Gefühle. Ab August nur mehr der unaufhaltsame Sog der Zwangsgedanken und der puren Angst. Es fühlte sich an, wie eine innere Macht, die mich nach unten zieht.  Eine Drachenkraft.

Aber ich  wollte „es“  immer noch nicht wahrhaben.  Trotz  der Erfahrung von  mindestens 6 Schüben  schwerer Depression   wollte ich  es  wieder ohne „die“ Medikamente und allein schaffen.  Ich hatte doch schon so viel und höchst Verschiedenes getan, um einem weiteren Schub zu entgehen.  Auch  eine  „Rechtfertigung oder Erklärung  wegen Stress im Außen war nicht  mehr möglich, denn ich arbeitete ja nicht mehr als Lehrerin in einem (alle Beteiligten) krankmachenden  Schulsystem.  Scham und Schuldgefühle beherrschten mich in Form von inneren Dialogen:  du bist einfach unfähig und selber schuld!

der innere Tyrann

Später habe ich zwar begriffen, dass man in der Depression auf einem Dauer-Überlebens-Modus/Stammhirn „fährt“.  Wissen  führt jedoch nicht  zu einer Besserung oder gar Heilung.

Ich, die „erfahrene Depressive“ suchte mir wieder Hilfe durch Recherche über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse abseits der Mainstream-Medizin. Ich experimentierte mit Alternativen zu Psychopharmaka. Wieder investierte ich eine Menge Geld in Vitamine, besondere Heilwässer, Pilzextrakte und machte alleine Schlafentzug in Sommernächten.

Meine Tage waren lange Zeit sehr diszipliniert: Joggen,  Schwimmen, Yoga, tägliche Meditationen und Selbstempathie-Übungen.  Irgendwann kam dann das Beten dazu. Freunde gaben mir Bücher, die mir Hoffnung machten.  Erst als meine Schwester mich an meine eigene Bitte an sie erinnerte, mich  daran zu erinnern, doch Medikamente zu nehmen – um nicht wieder so lange zu leiden und kostbare Lebenszeit hergeben zu müssen – ließ ich mir Antidepressiva verschreiben.

der Denker

Immer wieder habe ich mich gefragt, ob nur ich zu doof bin. Warum gelang mir einfach nicht, all das zu leben, was ich therapeutisch bearbeitet und was ich gelernt habe?  Wollte ich nicht?

der Schierlingsbecher

Methode Barschel 2 001

Depression ist eine Krankheit des Willens. Es war sehr gefährlich. Depression ist eine tödliche Krankheit. Menschen mit einer Krebserkrankung z.B. wollen leben – Depressive wollen dem Schrecken entkommen.

„Episoden“ hört sich leicht an – ist es nicht.

Bei meiner ersten großen Depression in meiner Examenszeit war ich verheiratet und wir beide verstanden die Welt nicht mehr. Ich war eine  andere Frau  geworden.  Niemand kannte sich aus. Mein Vater benannte es eine Gemütskrankheit. Meine Schwiegermutter sagte danach: jetzt ist sie wieder die Anne, die sie früher war.

Ich hatte eine Leidensgenossin, die meine langjährigste Freundin wurde. Wir kannten uns nicht aus und griffen nach jedem Strohhalm.  Zusammen sind wir zu einem Heiler gefahren und machten  dort Kopfstand und Kerze an der Wand – je eine halbe Stunde lang. Weil uns gesagt wurde, das würde helfen.   Hat es nicht.

Meine therapeutischen Bemühungen haben eine große Bandbreite: von kognitiver Verhaltenstherapie über psycholytische Therapie hin  zu  körperorientierter Traumatherapie nach  Peter Levine.  Ich habe homöopathisch, schamanisch und naturheilkundlich nach Heilung gesucht und mich dann doch in den 90er Jahren zur Lithiumprophylaxe entschließen müssen. Um das zu verhindern, habe ich zuvor aus eigenem Antrieb Schlafentzug im MPI (Psychiatrie in München) ausprobiert. Und dort erlebte ich in der Zeit von 5 oder 6 Uhr morgens in der Teeküche den Wandel: ich war wieder die Anna wie früher und wollte gleich nachhause. Zu früh gefreut: beim nächsten morgendlichen Aufwachen war wieder das alte Elend da. Depressive Episoden dauerten bei mir 6-8 Monate.  Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, dann musste ich akzeptieren, dass ich drin steckte. Wo andere vielleicht  Stillstand auf Plateauphasen erlebt haben, bin ich weit  unter den bis dahin  erreichten Entwicklungsstand  abgeglitten  und musste  mich von dort aus wieder auf “normal” hocharbeiten.  Wie ist da Evolution möglich?   Es war sehr sehr mühsam.

Lange schon versuchte ich zu lehren, was ich selbst lernen wollte. Früh hatte ich  Mihaly Csikszentmihalyi und sein erstes Buch vom „ Flow“ kennengelernt.  Ich las Martin Seligmans Buch „Pessimisten küsst man nicht“.  Auf meine Initiative hin, durfte ich so um 2001  ein Schuljahr lang das Fach Glück im Wahlunterricht einer 6. Klasse geben und  nannte es „Fit for Life“.  Ein Jahr lang durfte ich einen Grundkurs Psychologie geben, ehe ein Schulpsychologe den Grundkurs offiziell übernahm. Jahrelang habe ich an meine Schülerinnen das Wissen über die Plastizität des Gehirns von Gerald Hüther  weitergegeben, sie ermutigt, eine andere Haltung sich selbst gegenübereinzunehmen im Sinn von „das kann ich   n o c h   nicht“ uvm.  Doch die Bedingungen war nicht günstig: ich war damit allein, war keine Psychologin und lebte das Glücklich Sein auch nicht vor. Mir scheint, ich wollte einfach nur verhindern, selbst wieder in eine solch desolate Erfahrung zu rutschen.  Gleichzeitig schimmert in mir die Erkenntnis: ist nicht jeder ein verwundeter Heiler, jede eine verwundete Heilerin?  Wir alle tragen eine individuelle und kollektive Biografie. Jede und Jeder macht die ganz eigene Heldenreise.

Als ich nach 33 Jahren  mit der Schule aufhörte, war ich mir sicher:  jetzt beginnt das freudige, erfolgreiche und selbstwirksame Leben. Dem war nicht so.  Ich hatte eine Vision und  was ich brauchte,  war die Fähigkeit und Kraft für die Umsetzung.  So begegnete ich Veit.  Ich sprang (wieder) auf den Zug der Hoffnung.  Wieder eine Runde Lernen.  Ausbildung, das ONE, Living MasterClub, HumanTrust.

Auch dieses Mal habe ich modernste Antidepressiva bekommen. Keine Veränderung. Zuletzt hat mir ein Antidepressivum der 1. Generation geholfen, mit dem ich schon in den 80er Jahren trotz der Mundtrockenheit (Nebenwirkung)  wieder unterrichten konnte. Nach 6 Wochen  Klinik in Heiligenfeld war ich   – noch tief in dem, was ich „mein Hundeleben“ nannte –  wieder zuhause und  habe mit Blogbeiträgen begonnen:  eine Dokumentation in Wort und Bild.

Der Wendepunkt im Dezember

Ein paar Tage  vor Weihnachten kam  endlich der so ersehnte Morgen, an dem in meinem Lebens- und Körpergefühl ein Wandel geschehen war. Ich konnte wieder Freude empfinden und auch weinen.

Seither habe ich ein LEBENSFEST gefeiert

reach out to life

wieder getanzt

Bosco 2016

und viele Bilder und Texte gemacht.

Gegensätze in rosa

Während eines Kunsttherapie-Projekts „40 Tage meines Lebens“ in der Fastenzeit entstanden Bilder zu Gefühlen und Bedürfnissen mit Figuren, die alters- und geschlechtsneutral sind.   Auf diese Weise ist inzwischen  aus den  Trainings zur Gewaltfreien Kommunikation  das „Kommunikations-Atelier“ geworden und meine Bilder werde ich als (Boden) Karten für Checkin oder Checkout anbieten.

kommunikationsatelier

Im SchreibGlück  habe ich entdeckt, dass es für die nächsten Jahre sicher noch weiteres  ein Buchprojekt geben wird:  das Thema  Altern  mit integraler Perspektive.

Die Reise geht weiter.

Wieder habe ich einen Tiefpunkt durchlebt. Durch ein gütiges Schicksal,  die tätige Hilfe meiner Schwester Petra  und guten Freundinnen  habe ich überlebt.  Doch der depressive Drache ist körperlich  in mir, er ist Teil meines Körpergedächtnisses.  Viele  Erfahrungen von Ohnmacht und mangelnder Selbstwirksamkeit sind eingeprägt.  So spüre ich jetzt, nachdem das Tanztheaterprojekt  N° 3  zu Ende gegangen ist,  eine leise Angst vor der Angst. Deshalb bin ich in erneuter Suche nach ganzheitlicher Prävention unterwegs.

Wieder und weiter suche ich nach Heilung.  Ist die Depression nur ein Symptom? Die Mechanismen im Gehirn, die zu Depressionen führen, sind bisher kaum wirklich verstanden.  Die Wirkweise der meisten Medikamente, auch des Lithiums ist nicht wirklich geklärt.  Bis zu einem gewissen Grad der Depression helfen Placebos ebenso gut. Es gilt weiterhin, dass  Patienten den Leidensweg von Versuch und Irrtum durchlaufen müssen, bis sie (vielleicht) endlich ein für sie wirksames Antidepressivum gefunden haben. Lange galten Hirnbotenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin als treibende Kraft bei der Entstehung von Depressionen.  Momentan liegt der Fokus auf dem  Stresshormonsystem und der Resilienz.

Ich verfolge die These, dass Depression ein Symptom einer physischen Unstimmigkeit  ist.  So  möchte ich   meine physischen Selbstheilungskräfte aktivieren.  Körper und Geist lassen sich nicht trennen.  Es gibt eine Psychosomatik und eine Somato-Psychik.

Ist eine „Hidden Inflammation“/eine chronische, verborgene Entzündung)   und/oder ein krankes Verdauungssystem  die Ursache vieler Krankheiten, auch von  Depression?    Ab  meiner Pubertät veränderte sich mein Essverhalten und  ich beeinträchtigte  mein  Verdauungssystem  durch  Abführmittel und als Erwachsene durch Antibiotika und durch Psychopharmaka.

Alle Antidepressiva haben Auswirkungen auf die Verdauung. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Verdauungssystem und dem limbischen System; mehr Nervenbahnen gehen  vom Bauchhirn nach oben als umgekehrt  Diese Spur verfolge ich momentan  am meisten. Seit  10 Jahren habe ich eine  kontinuierlich ansteigende Zahl der Leukozyten die „Chronisch  lymphatische Leukämie“/CLL genannt wird.  Als ich mit meinem Bruder, den ich lange nicht gesehen hatte, darüber sprach, meinte er,  „dann müsstest du doch eine Menge Leukozyten haben“ und es machte in mir so wie „klick“. Ich habe begonnen,  wieder einmal zu fasten, jedoch danach eine umfassende Darmsanierung in die Wege zu  leiten.

Auf der psychisch-sozialen Ebene  bin ich auch auf einer anderen Stufe angekommen: nicht mehr Patientin, sondern in Augenhöhe mit der GFK-Trainerkollegin Uschi Kellenberger (www.empathie-werkstatt.ch).  Wöchentlich geben wir uns wechselseitig  Coaching-Sessions von High Quality Empathy nach Marshall Rosenberg.  Wir suchen die „Wölfe“: unsere Urteile und Selbstverurteilungen. Dann machen wir uns auf die Suche nach den Glaubenssätzen, die darunter liegen. Wir beginnen mit den Empfindungen auf der Körperebene und kommen durch tiefe Empathie ins Fühlen. Ein junger Anteil wird auf dem  „Rückweg“  mit den damals unerfüllten Bedürfnisse nachgenährt.  Durch die Gewaltfreie Kommunikation habe ich ein differenziertes Gefühlsvokabularium bekommen – es ist  jedoch oft noch mental. Den Schmerz, die Trauer und die Angst da sein zu lassen und wirklich zu fühlen, ist in dieser wechselseitigen empathischen Begleitung viel leichter möglich als alleine.  Die Gefühle auf allen Ebenen zu fühlen,  damit zu sein –  das praktiziere  ich auch mit mir allein. Es geht jedoch nur, wenn ich frei von schwerer Depression bin.

Jetzt fühle ich mich wieder lebendig, will leben und auch meinen ureigenen Beitrag zum Ganzen einbringen.  Wieder suche ich die Balance von Schattenarbeit und Lebenslust.  Kann ich in dynamischer Balance von Akzeptanz und Wachsamkeit gegenüber dem  lauernden Drachen unter der Oberfläche meines Seins leben?

Vielleicht bin ich jetzt gereift und kann Paradoxa aushalten. Geknickt wurde ich durch widersprüchliche Botschaften wie „du bist deines Glückes Schmied, deine Gedanken werden Dinge, du bist selbst  schuld an deinem Schicksal,  wenn du nicht planst, wirst du scheitern“…..musst und phasenversetzt oder nahezu zeitgleich Aussagen wie „Du machst   einen Plan – und die  Schicksalsgöttinnen  lachen“.  „Sei wie du bist“.  „Lass los und du bekommst, was du willst.“  „Entspann dich  einfach hinein“. „Mach einfach dein Herz auf“.

Jedes Ende ist ein Anfang

musikspirale

Anfang des Jahres  2016 war ich total überzeugt, dass es „das“ wird, was ich nun zu tun habe: Das Bilder-Buch-Projekt „Mein Weg aus der Depression“.    Es schien sich aus  meinem Lebensschicksal zu ergeben.  Wie auch beim letzten Buch bin ich wieder – TBE-erfahren –  auf die Übungsmatte gegangen und habe täglich ein Bild gemacht und einen kurzen Blogbeitrag geschrieben.

Kunst gegen Depression, VincentÜber  die Tage und Wochen hat es  hat es sich  verwandelt. Zuerst schrieb ich nur über meine so entsetzlichen Gefühle und Gedanken. Als der Wandel in meinem Denken und Fühlen geschah,  kam eine Phase „Kunst & Kreativität gegen Depression“.

virginia

Heute ist klar: ich schreibe kein  Depressions-Buch und halte auch keine Vorträge darüber.  Ich möchte mich nicht über lange Zeit diesen Gefühlen und Erinnerungen aussetzen. Und die „alte Anna“ ist neu wieder da. Ich vergleiche es mit einer Geburt: sobald man durch ist, ist der Geburtsschmerz vergessen. Da ist nur noch Freude  und Dankbarkeit für das Leben.  Zumindest in den ersten Wochen.

Jetzt kann ich weiter durch das Leben & Lehren einer integralen Gewaltfreien Kommunikation zur notwendigen gesellschaftlichen Transformation beitragen.  Durch das Humandesignsystem mit integraler Perspektive kann ich (m)einen Beitrag zur individuellen  Persönlichkeitsentfaltung anbieten.  Noch wichtiger geworden ist nun auch mein  künstlerischer Ausdruck – allein und mit Anderen.

Ja, nun geht es wieder die  Lebensspirale aufwärts  Ja, ich darf darauf hoffen, dass ich niemals mehr das Rezidiv einer schweren Depression haben werde. Sicher sein – das darf ich nicht.  Was ist in mir geschehen?  Wieder große Trauer, ein großer Schmerz über mein Schicksal.  Wieder ein Stückchen mehr Bewusstheit und die Bereitschaft zu entsprechendem Verhalten.  Ja, meine weiteren Schritte muss ich mit Bedacht setzen.  Auch wenn „sie“ scheinbar aus dem Nichts kommt – es gibt Verhaltensweisen und Lebensumstände, die sich so summieren, dass mein Muster so wie anspringt.

Ich führe Journale – Erkenntnis-, Erfolgs-, Ideen-, Dankbarkeits-  und Beziehungsjournal und sammle „Wölfe“. Das sind die Glaubenssätze, die  im Alltag aktiv wurden und im Coaching-Austausch angeschaut werden sollen.

Mit der Ärztin werde ich besprechen, wie lange ich das Antidepressivum ihrer Einschätzung nach noch nehmen soll. Mit jeder depressiven Episode steigt das Risiko für einen erneuten Schub an. Meine Selbstverantwortung, mein Mut und eben auch meine Bereitschaft zur besonderen Achtsamkeit in Bezug auf die latent in mir schlummernde Bereitschaft meines Körpers und meines Geistes, mit Depression zu reagieren ist immer gefragt.

Ein Lächeln für dich – ein „Halte-durch- auch wenn du es jetzt noch nicht glauben kannst, dass es je vorbeigeht“ für jene, die diese Krankheit gerade erleben.

Ein riesengroßes Danke an Petra, Yasho, Angelika und meine Freunde und Freundinnen. In diesen furchtbaren Monaten dachte ich, ich hätte keine.

Und meine Hochachtung für all jene, die depressive Menschen aushalten, dableiben, ihre eigene Hilflosigkeit aushalten und gleichzeitig gut für sich selbst sorgen.

unterschrift anna

 

Kunst & Kreativität gegen Depression

Kunst & Kreativität gegen Depression

Melancholie hat nichts mit Depression zu tun. Depression ist ein Leiden. Die wirkliche Ursache und auch  d a s  Heilmittel ist noch nicht gefunden.

Die Idee der Melancholie ist die universale Bezugsgröße aller bedeutenden Meisterwerke von der Antike bis zur Gegenwart.  Sie gilt als wesentliches Gemütsmerkmal des kreativen Geistes.  Zu jeder Zeit wird ihr die treibende Kraft großer künstlerischer Schöpfungen zugeschrieben. Auch im Humandesign System gilt für den individuellen Schaltkreis Wissen, dem Schaltkreis, der das Neue bringt, Melancholie als Merkmal und Musik wohltuend.

Kunst gegen Depressionen 2 Dürer

Nicht nur Melancholie ist eine Chance  sondern auch die Depression. Es ist die Möglickeit des Selbstausdrucks und des Ausbrechens aus dem inneren Gefängnis.

Kunst & Kreativität gegen Depression

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Weiter auf der Lebensspirale

Weiter auf der Lebensspirale

Hoffen darf ich ja, dass ich niemals mehr das Rezidiv einer schweren Depression haben werde. Sicher sein – darf ich nicht. Bewusstheit, neue Bewusstheit ist der Weg. Der Preis ist Achtsamkeit. Ja, meine weiteren Schitte auf der Lebensspirale muss ich mit Bedacht setzen.  Auch wenn sie scheinbar aus dem Nichts kommt – es gibt Lebensumstände, die sich so summieren, dass mein Muster so wie anspringt.  Mit der Ärztin werde ich am Freitag besprechen, ob und wie lange ich das Antidepressivum Ihrer Einschätzung nach nehmen soll. Dann ist meine Selbstverantwortung, mein Mut und eben auch meine Bereitschaft zur besonderen Achtsamkeit in Bezug auf die latent in mir schlummernde Bereitschaft meines Körpers und meines Geistes, mit Depression zu reagieren.

 

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Der schwarze Hund

Der schwarze Hund

Auf meinem Weg begegnet mir der schwarze Hund schon fast mein ganzes Leben lang.  Er bleibt auch und ich weiß nicht wie lang. Ich liebe ihn nicht, er macht mir Angst, er macht mich fuchsteufelswild.  Churchill hat diese Metapher für seine Depression verwandt.  Dieses eindrückliche Bilder-Buch ist mir zum ersten Mal in Heiligenfeld begegnet.
http://iheartintelligence.com/2015/11/24/dog-depression/

Immer wieder höre ich, nimm es an, akzeptiere endlich! Und innerlich bäumt sich alles auf. Ein Hundeleben akzeptieren? Abrutschen, mich ohnmächtig meiner Körperchemie ausgeliefert fühlen, nicht wissen, ob ich morgen frei und frohgemut aufwache oder angstvoll und entsetzt, die Nebenwirkungen des Medikaments akzeptieren? 5 kg mehr  innerhalb von 14 Tagen akzeptieren? Nein! Das zerrt noch mehr an meinem geringen Selbstwertgefühl.  Medikamentenwechsel ist angesagt. Ausschleichen des alten und hoffen, dass der Übergang gelingt. Es liegt nicht in meiner Hand. Verstanden habe ich inzwischen, dass mein Höhenflug nicht aufrechtzuhalten war – lieber ein wenig niedriger fliegen, dafür öfter glücklich gleiten. Kleine Höhenflüge. Ist Normalität, eine gesunde Psyche ein Höhenflug?

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Einen Unterschied machen

Einen Unterschied machen

“Was Du tust, macht einen Unterschied. Und Du hast zu entscheiden, welche Art von Unterschied Du machen willst.”    Jane Goodall

Ich möchte den Unterschied zwischen Depression, Gemütskrankheit, dunkle Nacht der Seele, Neurose, Schwermut, Seelenkrankheit, Trübsinn, Niedergeschlagenheit und Bekümmernis erforschen. Vor allem den Unterschied klar benennen zwischen den normalen Wellen, in denen sich Gefühle bewegen und der Krankheit Depression.  Es interessiert mich selbst – und vielleicht auch andere Betroffene oder Angehörige. Ich möchte einen Unterschied machen. Vor allem im Verständnis.

Eine Unterscheidung ist,  ansteckendende oder nicht ansteckende Krankheit. Depression gehört zu den letzteren. Man kann die Betroffenen sogar in den Arm nehmen und das hilft. Die Isolation ist für einen kurzen Moment weg.

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Ein Lächeln

Ein Lächeln

Fast 9 Monate lang habe ich in einer Depression gelebt, besser überlebt.  Den Tiefpunkt erreichte ich in den letzten beiden Monaten. Seit 6  Tagen bin ich Depri-frei, d.h. wohlgemut und ohne Zwangsgedanken. Nur Dankbarkeit. Ein Lächeln. Ich kann ganz entspannt anderen Menschen zulächeln, mich freuen.

Wie passt das zusammen: vor mehr als 1 Jahr schrieb ich das Buch – war ich eine andere in den letzten 9 Mnaten? Wer bin ICH? Wohin ist der depressive Teil von mir verschwunden?

Dieser Frage werde ich in den nächsten Monaten nachgehen. Worüber ich mich jetzt freue:

Ein Lächeln…..
Ein Lächeln kostet nichts und gibt so viel.
Es bereichert die, welche es empfangen,
ohne jene ärmer zu machen, die es verschenken.
Es kostet nur einen Augenblick,
aber die Erinnerung daran bleibt oft für immer.
Niemand ist so reich oder mächtig,
dass er ohne ein Lächeln auskommen könnte,
oder so arm, dass es keine Bereicherung wäre.
Ein Lächeln bringt Glück ins Heim,
pflegt Wohlwollen im Geschäft,
und ist Zeichen von Freundschaft.
Es vermindert die Müdigkeit,
bringt gute Laune dem Entmutigten,
Sonnenschein dem Traurigen
und ist das natürlichste Mittel gegen Sorgen.
Es kann nicht erbettelt, ausgeliehen oder gestohlen werden,
weil es keinen Wert hat,
bis es weggegeben wird.
Einige Leute sind zu müde ein Lächeln zu verschenken.
Gib ihnen eines von dir,
weil keiner dein Lächeln besser gebrauchen kann
als der, welcher keines mehr geben kann.

Autor unbekannt
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Depression is not a Joke

 

Depression is not a Joke

Depression ist eine lebensgefährliche Erkrankung. Venedigbilddepression is not a JokeIch feiere meine 6. Wieder-Auferstehung,  weil ich mich  freue, dass ich wieder eine Depressions-Phase überlebt habe. Ich bin dankbar fürs Leben – obwohl ich mindestens 6 Jahre verloren habe. Denn im Gegensatz zu Melancholie hat Depression absolut nichts mit Kreativität bzw. Trauer und Leere weil keine Kreativität da ist,  zu tun.

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mein Weg aus der Depression

Deprispirale 01Ich beginne meinen einzigartiger Weg aus der ungefähr 6. Depressions-“Episode” zu beschreiben und mit Bildern zum Ausdruck zu bringen.

Jetzt bin ich soweit  dem dunklen Sog nach unten entronnen, dass ich die Kraft und Zuversicht spüre, mich durch meinen künstlerischen Ausdruck und mein Schreiben selbst zu befreien.

Beim Tanzprojektabend am Montag war ich wieder die „alte“ Anna.  Es ist, wie wenn ein Schalter umgelegt worden wäre. Das war zutiefst beglückend. Was jedoch ist ein Abend wert,  wenn ungefähr 180 Tage Ängste, tiefe Verzweiflung und Lebensunlust beinhalteten.

Ich erlebe mein Leben als schweres Schicksal.

Ich bin müde, erschöpft und staune doch immer wieder über meine Kraft. Seit Monaten hoffe ich jeden Abend,  dass ich am Morgen wie aus einem bösen Traum aufwache. Ich erlebe mich ohnmächtig dieser negativen Gedankenspirale und der dunklen Stimmung ausgeliefert.

Erst vorgestern habe ich begonnen, mich im Internet umzuschauen. Depression wird mehr und mehr als lebensbedrohliche Krankheit begriffen, die den ganzen Körper erfasst. Durch den Tod von  Robin Williams und Robert Enke weiß „man“ auch mehr darüber. Leben mit der Depression.  Wann werde ich wohl wieder so strahlen können?portrait anna

Begonnen hat all das in meiner Pubertät: bereits in diesen Jahren war meine Ausrichtung: wenn ich dies oder jenes “tue”, dann werde ich….glücklich sein. Jedenfalls glücklicher als in jenen Augenblicken – dem damaligen JETZT.

Einen ersten Persönlichkeitswandel von der kraftvollen und (scheinbar) selbstsicheren Anne in die ängstliche, zweifelnde, unsichere Anne erlebte ich im Studium, als es auf das Staatsexamen zuging. Ich zog meine Anmeldung zum Examen zurück. Nicht Charlie, meinem Ehemann gelang es, von diesem Rücktritt  Abstand zu nehmen, sondern den jungen Frauen meiner Lerngruppe.

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Hexagramm 52

Eine Form der Stressbewältigung ist der Rückzug in die Depressionshöhle. Auf der evolutionären Ebene ist es die dritte Form der Möglichkeiten, auf Lebensbedrohung zu reagieren. Kämpfen oder davonrennen sind die gesünderen Formen, denn die biochemischen Aussschüttungen werden verstoffwechselt durch die Bewegung. Erstarrung, sich totstellen, nichts tun ist die biologische Grundlage. In unserer Zivilisation und für uns als Menschen mit der Möglichkeit, nachzudenken verdichtet sich das in verzweifeltes kreisendes Denken.
Stress .Depression als Notlösung
Im Hexagramm 52 der I GING ist es beschrieben als das Stillehalten, der Berg. Die Möglichkeiten hier umfassen beides: den Erstarrungsreflex bis zur absoluten Ruhe. Die Stille im Auge des Sturms als höchste Möglichkeit. Durch das Humandesign Integral eröffnen sich neue Sichtweisen auf die unterschiedlichen Frequenzen, in denen sich das Thema Stress und Stille verwirklicht und verwirklichen kann. Die Sichtweise der Hexagramme als Genekeys, genetische Schlüssel eröffnet erhebende Möglichkeiten.

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Meine 3 freundlichen Handlungen heute widme ich den anderen

1. ich bin Mentorin eines jungen Menschen
2. ich bin präsent bei dem, was ich tue und f ü r  den anderen da.
3. ich richte mich primär auf  die Bedürfnisse der anderen aus und lausche.

Lebenswendezeiten – Beratung in Lebenskrisen

Beratung in Lebenskrisen – Wendepunkt Krise
6 Perspektiven und Wege sie in wundervolle Chancen zu verwandeln

Beratung in Lebenskrisen – Zyklen und Veränderung
Das Leben verläuft in Zyklen und Veränderung kann gar nicht verhindert werden, weil „das einzig Beständige der Wandel“ und nichts von Dauer ist.

Beratung in Lebenskrisen – Die Spirale
Lebens-Wendezeiten sind markante Punkte in der Spirale des menschlichen Lebens. Der Wandel kann schicksalhaft, zu einem unvorhersehbaren Zeitpunkt oder aus einem inneren Drang kommen.

Beratung in Lebenskrisen – Äußere Einflüsse
Die Lebenskrise kann durch ein äußeres Ereignis wie Krankheit, Trennung oder Tod eines lieben Menschen ausgelöst werden. Das Lauschen auf die eigene tiefe Sehnsucht, wie z.B. endlich aus der Schwere von Depressionen auszusteigen kann ebenso der Auslöser für eine (heilsame) Krise sein.

Beratung in Lebenskrisen – Lösungen
Wie können Wendezeiten des Lebens fruchtbar und kreativ für die Erfüllung wesentlicher Bedürfnisse wie Bewahrung des Bestehenden, Selbstakzeptanz, Freiheit, Expansion und Weiterentwicklung genutzt werden?

Beratung in Lebenskrisen zeigt dir 6 Perspektiven und Wege, eine Krise in wundervolle Chancen zu verwandeln.

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