Category Archives for Depressionen

Halbvoll – Halbleer?

Halbvoll – Halbleer? Keine Zeit oder viel Zeit, Fülle oder Mangel?

Die Geisteshaltung spiegelt die Glaubenssätze.  Als begrenzte menschliche Säugetiere, nehmen wir weniger als 1 % dessen wahr, was geschieht.  Das ist der momentane Wissensstand.   Wir haben eine Dauerbrille aus mehreren Schichten auf der Nase.  Unsere Wahrnehmungsorgane begrenzen uns, durch Verallgemeinern, Ausblenden und Nominalisieren kommen andere Filter hinzu, die bestimmen was wir wahrnehmen. Achtsamkeit und Konzentration ermöglichen ein gewisses Maß an Freiheit. Freiheit ist Fülle und  Gestaltungsraum – nicht Beliebigkeit.  Die Perspektive wechseln können, heißt, die Brille immer wieder abnehmen können.  Depression ist Gefängnis des an die Materie gebundenen Geistes. Zusätzlich zu den Wahrnehmungsfiltern, durch die wir als Menschen sowieso nur einen Bruchteil dessen wahrnehmen, was da ist (Verallgemeinern, Nominalisieren, Ausblenden) kommt noch das Nur-noch-um-sich-selbst-Kreisen. Angst vor der dunklen Leere.

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Seelenwinter

Seelenwinter

Seelenwinter – eine bestimmte Zeit lang hart, kalt an der Oberfläche. Lebendigkeit im Körper, denn der Blutstom fließt weiterhin und gottseidank bis in die feinsten Kapillärchen. Der Körper will leben. Die Seele ist kalt und gefroren. Es gibt jedoch Schönheit und Bewegung. Ich lenke meine Aufmerksamkeit darauf, in diesen Momenten, wo ich das wahrnehmen kann.

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Was ist Depression?

Was ist Depression?

“Es ist die Unfähigkeit zu fühlen, das Gefühl, tot zu sein, während der Körper noch lebt. Es ist die Unfähigkeit, froh zu sein, genau wie man unfähig ist, traurig zu sein. Ein depressiver Mensch wäre höchst erleichtert, wenn er traurig sein könnte.
Erich Fromm, Wege aus einer kranken Gesellschaft”

Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud’ entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.

Quelle: Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Nacht, Faust mit sich allein

In der Verarbeitung der letzten Monate. Suche nach Biografien und Zitaten. Heute habe ich zum ersten Mal nach diesen wundervollen depri-freien Tagen wieder Angst. Ich horche in mich hinein. War ich zu leichtsinnig?  Hocke ich wieder vor der üblen Spirale? Angst vor den kreisenden Gedanken, Angst vor der Angst? Was ist Depression? Wann verlässt sie mich  – endlich?

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Depressionen und Asthma

Depressionen und Asthma

Heute habe ich gelernt, dass die Differenzierung von Mitgefühl in „Idiot-Mitgefühl”  und  “bewusstes Mitgefühl” auf Gurdijeff  zurückgeht. Bisher kannte ich Unterscheidungen  wie weibliches/männliches Mitgefühl  bzw. Idiot-Mitgefühl von Ken Wilber.

Dass Einfühlen wirklich nicht leicht ist, soll das Bild zeigen. Rationalisieren, Ratschläge,  Beschwichtigen  ist billig zu haben.

zwei Frauen auf der Bank 2

Jede/jeder kennt seelische, geistige oder körperliche Schmerzen. Wir haben Spiegelneuronen, wehren aber oft das Geflutet-werden negativer Gefühle ab. Die eigenen Schmerzen kennen wir halt  am besten. Jemand, der Asthma hat, glaubt möglicherweise, dass es mit Depressionen viel leichter wäre. Jemand mit Depressionen sehnt sich nach einer körperlichen Erkrankung.  Dafür Mitgefühl und Anteilnahme zu bekommen ist viel leichter.

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Der Tyrann und das Opfer

Der Tyrann und das Opfer

Was ist der Unterschied zwischen Schattenarbeit und Dialog in Augenhöhe mit dem Tyrannen und dem Opfer in mir?. Ich scheue mich nicht, meine Schatten zu durchleuchten. Eine Depression vergrößert die grundlegenden Lebensthemen ungemein – das ist eine These, die ich gelesen habe. Viele Menschen akzeptieren heute die Annahme, dass  in uns  verschiedene Persönlichkeitsanteile existieren. Der Erfolg des Buchtitels “Wer bin ich und wenn ja wieviele?” deutet darauf hin.   In der Gewaltfreien Kommunikation wird zur Vereinfachung meist zwischen dem “Erzieher” und dem “Handler” unterschieden.  Ein fruchtbarer Dialog kann die Gefühle und Bedürfnisse  mittels zweier 2 Stühle, Kissen oder  Repräsentanten bewusst machen,  ein innerer Konflikt kann zwischen den unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen stattfinden.

Wie oft habe ich gehört, die größte Krankheit des Westens ist die “Opferitis Humana”.  Wie oft habe ich von dem Dreieck “Täter”, “Opfer” und “Verfolger” gehört.  Sei kein Opfer, übernimm die Verantwortung für dich! Ich fühlte mich nicht als Opfer. Die innere Stimme klang wie “warum sollte mir ein solcher Abstieg in drohende Armut und Missachtung nicht geschehen”? Ich verdiene doch nichts Besseres. Wenn es Täter gibt, dann muss es auch Opfer geben.

Gibt es keine Opfer mehr? Was ist  mit den wirklichen Opfern im Krieg durch Kollateralschäden oder durch andere Lebensbedingungen.  Was hat der Einzelne mit zu verantworten? Und noch eine große Frage: Ist “man”, bin ich  für meine Krankheit verantwortlich?

Man kann nur dafür verantwortlich gemacht werden, über das man auch die Macht hat. Ich konnte jedenfalls mein Denken nicht abschalten. Irgendwann einmal in den Sommerwochen ging mir die Kontrolle über mich selbst verloren. Selbststeuerung funktionierte nicht mehr. Der Tyrann in mir hatte übernommen. In der Klinik habe ich während einer Therapiestunde  einen 2-Stühle-Dialog gemacht. Ein einziges Mal in diesen 42 Tagen  des Aufenthalts habe ich  Mitgefühl mit der machtlosen,  elenden und verzweifelten Anna. Ein einziges Mal Tränen. Der Tyrann und das Opfer sitzen auf unterschiedlichen Stühlen.

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Einen Unterschied machen

Einen Unterschied machen

“Was Du tust, macht einen Unterschied. Und Du hast zu entscheiden, welche Art von Unterschied Du machen willst.”    Jane Goodall

Ich möchte den Unterschied zwischen Depression, Gemütskrankheit, dunkle Nacht der Seele, Neurose, Schwermut, Seelenkrankheit, Trübsinn, Niedergeschlagenheit und Bekümmernis erforschen. Vor allem den Unterschied klar benennen zwischen den normalen Wellen, in denen sich Gefühle bewegen und der Krankheit Depression.  Es interessiert mich selbst – und vielleicht auch andere Betroffene oder Angehörige. Ich möchte einen Unterschied machen. Vor allem im Verständnis.

Eine Unterscheidung ist,  ansteckendende oder nicht ansteckende Krankheit. Depression gehört zu den letzteren. Man kann die Betroffenen sogar in den Arm nehmen und das hilft. Die Isolation ist für einen kurzen Moment weg.

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Ein Bild meiner Reise durch die Depression.

Ein Bild meiner Reise durch die Depression

Auf der Spirale hinab

Die Wetterkarte

ich wollte es einfach nicht wahrhaben! Ich wollte es allein “schaffen”, es v.a. mir nicht anmerken lassen. Auch in der 6. Episode war das wesentliche Merkmal die Rationalisierung. Meine Grundüberzeugung war: wenn es mir schlecht geht habe ich es wieder nicht gekonnt. Ich bin selbst schuld. Hätte ich nur……mich mehr angestrengt, noch das… und das….gemacht…..dann ginge es mir besser.  Ich bin einfach eine Versagerin, Loser und es nicht wert, das erfüllende, glückliche Leben.

Eine Phase im Sommer war, dass ich mich hoffnungsvoll auf Bücher und Übungen zum Selbstmitgefühl stürzte. Mein Tag begann mit Yoga und mindestens aus 30 Minuten Vipassana-Mediation oder dem Audios, die ich mir selbst  aus Büchern wie “Selbstmitgefühl. Schritt für Schritt” von Kristin Neff und  “Selbstmitgefühl als Weg durch Angst und Panik” von Dennis Tirch zusammenstellte. Die Selbstzweifel an meinen GFK-Fähigkeiten wurden immer größer. Ich sprach mir selbst das Recht ab, die gewaltfreie Kommunikation weiter zu unterrichten.

Noch bin ich mitten auf der Spirale abwärts.  Ich versuche, auf der Bremse zu stehen und dem Sog nach unten zu entgehen.

 

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Schierlingsbecher

Schierlingsbecher

Das Trinken des eigenen Schierlingsbechers – wie ein inneres Müssen. Meine Selbstverurteilung hätte fast bewirkt, dass ich daraus trinke.  Gottseidank bin ich nicht so weit gegangen, körperliche Gewalt gegen mich selbst auszuüben. Irdische Engel, also Menschen haben mich davor bewahrt. Krankes Denken in Phasen der tiefsten Depression.

Gottseidank – ich lebe.

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Guter Rat ?

Guter Rat ?

In den Tiefen des Internets fand ich: “Jeder Umweg erweitert den Horizont!  Ich habe den Umweg des Hausarztes gewählt. Dort habe ich ganz provokativen und billigen Rat bekommen:

Tief in Angst und Panik: “Könnten Sie mir Schlafmittel verschreiben. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als tot zu sein. Wie kann ich mich umbringen?”

Das habe ich nicht gehört – Sie wissen, sonst muss ich die Polizei anrufen.

Aber ich kann so nicht mehr leben!

“Sie brauchen gar keine Medikamente. Es gibt die Methode Barschel  –  oder fahren Sie doch gleich nach Syrien und lassen sich erschießen”.

Paradoxe Intervention? –  Keine Ahnung? – kein Einfühlungsvermögen? – eigene Hilflosigkeit? Mangelndes Wissen über Depression?

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Feiern

Feiern

Heute habe ich die Zustimmung für die Bar Rosso im Bosco bekommen. Am 5. Februar wird  das Leben, die  Lebendigkeit und in Dankbarkeit…. gefeiert!  Einen Abend lang werden sich jene Menschen begegnen, die mich ausgehalten, mir geholfen, mich gerettet haben. Und ich bin mir ganz sicher: es wird gute Gespräche geben, wir werden gemeinsam tanzen, spielen, schmausen und trinken. Feiern eben.

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Gefühlswellen

Gefühlswellen

Wir alle haben eine Vielzahl von Stimmungen, die im Lauf des Tages durch innere und äußere Auslöser auch schwanken können  Normale Gefühlswellen werden als glücklich, traurig, wütend, ängstlich, aufgeregt und so weiter beschrieben  Für eine  gesunde Erfahrung braucht es für den Betroffenen ein  Gefühl von Kontrolle und damit die Erfahrung von Selbststeuerung.

Es gibt alle Arten von Stimmungsstörungen, die manchmal  als affektive Störungen bezeichnet werden. Depression ist eine große affektive Störung.  Es ist eine Krankheit, die durch eine ungewöhnlich „niedrige“ Stimmung und dem Gefühl der mangelnden Kontrolle einhergeht. Es gibt keine Gefühlswellen mehr. Der Wellenkamm ist wie abgeschnitten. Selbststeuerung funktioniert nicht.

Ist es ein psychologisches oder eine chemisches Problem?

Was macht Menschen resilienter als andere?

Ich bin so dankbar, dass ich  in einer Zeit lebe, wo es Medikamente gibt. Ich bin dankbar, dass ich Therapieangebote habe.

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Die Depression ist wie….

Die Depression ist wie….

eine Haut, aus der ich nicht raus kann, obwohl die Sehnsucht so groß, das Gebet in mir so laut ist. Aber warum sollte ich nicht krank sein, leiden? Welchen Anspruch an das Leben habe ich?

Die Depression ist wie ein Mantel, der mich schwe umhüllt. Ich bin darin verborgen. Das was ich zu sein glaubte, bin ich nicht mehr.

Nun, wo das uralte trizyklische Medikament seit 14 Tagen greift, ziehe ich den Mantel aus, lasse ihn von meinen Schultern gleiten.  Wer hat ihn mir abgenommen? Bleibt er im Staub und Schmutz  liegen?

Die Depression ist wie eine Haut. Es gibt Milliarden von Menschen, die ihre Haut nicht einfach ablegen können. Ich kann eine andere Seite von mir zeigen und leben – dank der Medikamente!

 

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Von der Dunkelheit ins Licht

Von der Dunkelheit ins Licht

 

Heute die Reise der letzten Monate in ein Bild umgewandelt – ein wunderschöner Abend, 3 Freundinnen an einem Tisch, jede zeichnet….wir hören Musik….manchmal sprechen, manchmal schweigen wir….

Dunkle Zeiten – helle Zeiten. Ich wünsche mir, dass der Anteil der hellen Zeiten überwiegt.

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