Category Archives for Depressionen

Aufwachen ohne

Aufwachen – fast –  ohne

Depri mit und ohne, Macke

Das war knapp.

Als mich heute  Yasho anrief, war mir gleichzeitig nach Lachen und Weinen. Ich war schon wach, weil kurz vorher als “Weckdienst” ganz verlässlich Ingrid-J. anrief. Und ich bemerkte, es ist mein erster Morgen, an dem das hässliche Aufwachen nach ein paar Minuten, nach der kalten Dusche verflog. Yeah. Lachen, Erleichterung. Freude. Tiefe Dankbarkeit. Das war wirklich knapp. Wie oft hat mir Yasho in den letzten beiden Monaten das Leben gerettet? Wie oft hat Angelika mir ihre Freundschaft und Treue gezeigt? Wie oft hat mich meine Schwester Petra beschützt? Ich weiß es grad nicht mehr – ihr alle, meine Schutzengel. Und ich dachte, ich hätte keine Freundinnen und Freunde mehr. Doch da sind auch noch Konrad, Caro, Annette, Arno, Franz, mein Schwager Darius, Ursel, Bettina, Do, Krystyna, Gyan, Biene, Irene, Marita, Ursula, Michael, Susanya…DANKE.

Ich kann es fast nicht glauben. Ich hatte vergessen, wie es ist, wie es sich “ohne” anfühlt. Dabei kenne ich es seit meinem ersten Schlafentzug in der Psychiatrie: heute morgen bin ich dankbar, am Leben zu sein.

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Eine andere Perspektive

 Eine andere Perspektive

eine andere Perspektive auf die Spirale

Mein Spiralbild ist in der Klinik entstanden. Bereits im “Kreativraum” hat mich ein Mitpatient  beim Malen mit einem einfachen Handgriff  auf die andere Perspektive aufmerksam gemacht. Damals konnte ich sie nicht einnehmen.  Inzwischen sehe ich die beiden Pole und kann eben auch das Bild gestalten.

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Die dunkle Brille

 Die Wahrnehmungsstörung – oder  Wahrheit?

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Wenn du denkst, du hast einen freien Willen. In der Depression hast du absolut keinen. Deine Brille ist grau, schwarz, negativ. Du fühlst nur noch Verzweiflung, siehst nur noch Aussichtslosigkeit und Angst.

Wann kann ich meine Perspektive wählen?

Meine Erfahrung der letzten 8 Monaten: in der tiefen Depression habe ich keine Wahl. Ab einem bestimmten Grad sind  z.B. Affirmationen, positiv denken nicht wirksam. Depression ist eine Krankheit des Willens.  Ich kann meine Sicht auf das Leben, auf mein Leben nicht ändern. Ich kann meine Angst nicht “weg” denken. Depression erfasst den ganzen Körper. Das Gehirn und sein Stoffwechsel ist Teil des Körpers. Wieso habe ich plötzlich wieder ein anderes Lebensgefühl? Wieso sehe ich allmählich das Licht am Ende des dunklen Tunnels?

Wie oft habe ich die Ermunterung: kannst du dich nicht ein bisschen “zusammenreißen” gehört.  Ein Vergleich mit einer sichtbaren körperlichen Erkrankung oder Behinderung lässt die Krankheit Depression besser erahnen. Kann man an einen Gelähmten im Rollstuhl diese Bitte richten: kannst du dich nicht wenigstens ein bisschen anstrengen, ganz kleine Schritte probieren…..

Heute, und besonders am Abend habe ich wieder einen höheren Freiheitsgrad. Ich habe eine andere Brille auf.

Welche Sicht auf die Welt entspricht mehr der Realität: die düstere oder die freundliche? Welche Perspektive lässt mich leichter leben?

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mein Weg aus der Depression

Deprispirale 01Ich beginne meinen einzigartiger Weg aus der ungefähr 6. Depressions-“Episode” zu beschreiben und mit Bildern zum Ausdruck zu bringen.

Jetzt bin ich soweit  dem dunklen Sog nach unten entronnen, dass ich die Kraft und Zuversicht spüre, mich durch meinen künstlerischen Ausdruck und mein Schreiben selbst zu befreien.

Beim Tanzprojektabend am Montag war ich wieder die „alte“ Anna.  Es ist, wie wenn ein Schalter umgelegt worden wäre. Das war zutiefst beglückend. Was jedoch ist ein Abend wert,  wenn ungefähr 180 Tage Ängste, tiefe Verzweiflung und Lebensunlust beinhalteten.

Ich erlebe mein Leben als schweres Schicksal.

Ich bin müde, erschöpft und staune doch immer wieder über meine Kraft. Seit Monaten hoffe ich jeden Abend,  dass ich am Morgen wie aus einem bösen Traum aufwache. Ich erlebe mich ohnmächtig dieser negativen Gedankenspirale und der dunklen Stimmung ausgeliefert.

Erst vorgestern habe ich begonnen, mich im Internet umzuschauen. Depression wird mehr und mehr als lebensbedrohliche Krankheit begriffen, die den ganzen Körper erfasst. Durch den Tod von  Robin Williams und Robert Enke weiß „man“ auch mehr darüber. Leben mit der Depression.  Wann werde ich wohl wieder so strahlen können?portrait anna

Begonnen hat all das in meiner Pubertät: bereits in diesen Jahren war meine Ausrichtung: wenn ich dies oder jenes “tue”, dann werde ich….glücklich sein. Jedenfalls glücklicher als in jenen Augenblicken – dem damaligen JETZT.

Einen ersten Persönlichkeitswandel von der kraftvollen und (scheinbar) selbstsicheren Anne in die ängstliche, zweifelnde, unsichere Anne erlebte ich im Studium, als es auf das Staatsexamen zuging. Ich zog meine Anmeldung zum Examen zurück. Nicht Charlie, meinem Ehemann gelang es, von diesem Rücktritt  Abstand zu nehmen, sondern den jungen Frauen meiner Lerngruppe.

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