Robert Gonzales ist ein von mir sehr geschätzter Trainer der Gewaltfreien Kommunikation. Seine Sicht auf die Angst habe ich auf ein aussagekräftiges Zitat verkürzt.
Es geht um Präsenz. Empathie ist im Gegensatz zu Sympathie das “Ganz-beim-Anderen-Sein”. Und diese Qualität ermöglicht etwas. «In der Gegenwart von Empathie wandelt sich erstarrte Angst in verletzliche Angst. Es ist immer noch Angst, aber sie wird weich, und es gibt Bewegung und mehr Energie.»(Robert Gonzales)
Zusätzlich zum Wissen über die heilsame Wirkung von Empathie hilft auch das Verstehen von Ängsten. Aus Humandesign-Sicht wird Angst differenziert betrachtet. Unsere Körperintelligenz ist eine evolutionär unglaublich verfeinerte – und uns nicht bewusste Intelligenz. Als Körperbewusstheit im Moment sorgt sie für das Überleben und Gesundbleiben – durch Wahrnehmungsfähigkeiten und Ängste. Im Laufe der Jahrmillionen und Jahrtausende hat sich eine neue Bewusstheit entwickelt, unsere mentale Bewusstheit – mit mentalen Ängsten. Unsere letzte und sich noch in Entwicklung befindliche Intelligenz ist die emotionale Intelligenz mit emotionalen Ängsten, die sich als Nervosität zeigen.
Es gibt in diesem Kosmos keine Duplikate. Bei jeder anders aussehenden Schneeflocke angefangen, endet es bei Deiner und meiner Einzigartigkeit. Und ja, als Menschen, als Spezies sind sind wir uns unglaublich ähnlich. Wir haben dieselben Bedürfnisse. Auf eine feine Art sind wir jedoch anders. Und wenn wir diese Andersartigkeit erleben und ins Leben bringen können, bringen wir unseren Ton, unsere Farbe in die Gesamtkomposition. Das gibt uns Sinn und Bedeutung. Und dann brauchen wir ganz wenig.
Wir sind Individuen mit dem Bedürfnis nach Selbstausdruck und wir sind soziale Wesen. Wir brauchen Verbindung, Verbundenheit und wir wollen beitragen. Es geht um das für DICH Richtige.
Den Spruch von Hermann Hesse fand ich in meiner Sammlung zum Thema Selbst-Sein. Mit Lust füge ich ihn zu meinem gestern entstandenen Bild hinzu. Es ist schön, beides nebeneinander stehen zu sehen. Ich würdige die Kunst Hermann Hesses und nehme seine Ermutigung für mich an.
Der Antrieb der Evolution ist die Verbesserung. Wohl wissend, dass es Perfektion auf der menschlichen Ebene nicht gibt. Die Welt ist schön. Ich freue mich, lebendig zu sein. Ich weiß um meine Gaben: logisches Denken (deshalb zieht mich das Humandesignsystem seit 20 Jahren) und meine Beurteilungs- und Verbesserungsfähigkeit. Wenn meine Talente, mein ganz individueller Geschmack, meine Korrekturfähigkeit in der Welt gebraucht wird,werden auch Einladungen kommen. Wenn es nix mehr zu verbessern gäbe, wäre der Evolutionsprozess zu Ende.
Ja, ich möchte ich selbst sein.
Ja, ich bin da, damit die Welt um diesen Klang,
um diesen Ton reicher werde.
www.lebenswendezeiten.de
1. Zitat des Monats: “ Jedem das Seine und Allen das Gleiche”?
2. Wir sind Sinn-soende Wesen.
3. Wie Menschen aufeinander und miteinander wirken
Was könnte der aus dem antiken Griechenland stammende Grundsatz “Jedem das Seine” beinhalten und bedeuten? In der Politeia stellte Platon Fest, dass Gerechtigkeit besteht , “wenn Mann das Seine tut und nicht vielerlei Dinge treibt Ein Aspekt ist sicher die Verteilungsgerechtigkeit und diese Frage ist mehr denn je aktuell angesichts der sich immer mehr weitenden Schere in der Einkommens- und Vermögensverteilung. Erkenntnisse der Hirnforschung haben erbracht, dass wir alle Antennen für Fairness und Gerechtigkeit in uns haben. Bereits in Experimenten mit Schimpansen wurde das aufgezeigt und kann angeschaut werden. Hier ein Ausschnitt aus einem Film von Frans de Waal. Über die Säulen von Moral. Der Blick ist auf das gerichtet, wo sie Menschen gleich sind: in den Bedürfnissen nach Überleben, gedeihliches Zusammenleben und Fairness. Das Engagement für den GFK-Aspekt “Beitragen zum sozialen Wandel” beruht darauf.
Eine zweite Perspektive ist der Blick auf unsere Verschiedenartigkeit. Nach Platon ( wikipedia) soll “Jeder ..das Seine tun, und zwar in Art und Umfang so, wie es sein Wesen, seine Möglichkeiten und den individuellen Umständen entspricht”.
Warum solltest du mehr über dich wissen? Wir sind Sinn-suchende Wesen und Verstehen entspannt uns, gibt uns Kraft. Es ist so einfach – und das Wesentliche ist kostenlos. Du Holst Dir deine Körpergrafik oder hörst wieder in dein Lesung hinein: experimentierst mit dem Wissen über deinen Typus und Handelst danach. Als Manifestor informierst du, ehe du loslegst, als Generator handelst du nicht initiativ, sondern nur, wenn du gefragt wurdest und ein sakrales JA dazu fühlst. Als Projektor investierst du in Dein Selbstwertgefühl, machst das, was du gern tust gleichzeitig als Vorbereitung auf auf eine mögliche Einladung als Guide. Die Generatoren sind die Vertreter der reinen Lebendigkeit und Schaffenskraft, sie haben das Sagen. Du verkörperst eine Intelligenz, Energien lesen und damit umgehen zu können. Da du dich nicht einmischen darfst, musst Du auf das Gesehen-Werden und die Einladung warten. Und als Reflektor durchläufst du den 28-Tage-Prozess und schätzt Deine gesellschaftliche Rolle als Beobachterin und Spiegel einer Gruppe.
Weitere Informationen kommen durch die Analyse Deiner Körpergrafik (das Reading) und über Deine Erfahrungen damit. Die Grafik zeigt das Ganze, war wir sind, ein BodyMind. Ohne Körper haben wir nicht reflektieren und ohne unseren Mind wären wir Kreaturen ohne die Möglichkeit der Selbstreflexion.
Ich selbst bin – neben der mentalen Dominanz unserer Kultur – sehr mental geprägt. Seit Jahren unterwegs, die konditionierte Trennung von Verstand und Körper in einer gefühlte Verbundenheit von Body und Mind zu verwandeln. So ist die Gewaltfreie Kommunikation, das Tanzen, Malen und Musik machen meine tägliche und spirituelle Praxis.
Die Erinnerung an die Notwendigkeit, das Humandesign-Wissen an meiner Lebensrealität zu überprüfen Ist für mich immer wieder eine neue Entwicklungsebene. Mich fasziniert diese phantastische Synthese wieder und wieder. Gleichzeitig bin ich als Typus Projektor in der Minderheit auf dem Planet Erde und fühle mich manchmal als Alien. Wie ein Projektor brauche ich die Energie und das Gesehen-Werden, damit ich meine Gaben in die Welt bringen und meine Lebensaufgabe erfüllen kann.
Wir sind Teil eines Systems und selbst aus vielen Aspekten gebaut und zusammengehalten zu dem, was wir als ICH empfinden. Ich habe diese 3 Tage mit Hans Wagner “Human Design und Aufstellungen 3.0 – Beziehungen” als sehr bereichernd empfunden. Und ich wurde zudem daran erinnert, dass ich einen rezeptiven Brain habe: ich kritzle vor mich hin und bin doch voll dabei. Wenn jedeR das Ihre/Seine leben und beitragen würde, wäre es eine wundervolle Choreografie. Gleichzeitig braucht es für die Weiterentwicklung die Reibung.
Folgst du deiner Sehnsucht nach Wertschätzung deiner Einmaligkeit? Was ist bei Dir möglich?Ich trage gern mit meinem
Wissen und meiner Erfahrung dazu bei.
Im Humandesign geht es nicht um Entscheidungen. Es geht um Bewusstheit und die Achtsamkeit dafür, woher sie kommen. Treffe ich sie von meinem Verstand aus? Treffe ich sie bestimmt durch mentale Ängste und Sorgen? Treffe ich sie aus einer Emotionalität heraus – und brauche Zeit fürs Verdauen dieser Emotionen?
Die wahre Intelligenz unseres Körpers ist wissenschaftlich noch nicht wirklich erforscht. So viel dieser Körper-Weisheit ist uns nicht bewusst, vom Atmen bis zu unserem Schutz durch unser Immunsystem. Das Potential des Humandesigns erschließt sich durch das Aufzeigen-Können deiner und meiner einzigartigen Körperstruktur.
Ich habe interessante Tage erlebt. 3 Tage lang war ich entweder Stellvertreterin oder Beobachterin in meiner eigenen Aufstellung. Es wirkt nach.
Systemaufstellung bezeichnet ein Verfahren, in dem aus einer vorhandenen Gruppe Personen stellvertretend für Mitglieder oder Entitäten (Teile, Aspekte) eines (üblicherweise sozialen) Systems gewählt und in einem realen Raum sodann repräsentativ zueinander in Beziehung (auf-)gestellt werden. (aus Wikipedia). Die Humandesign-Variante habe ich hier erlebt.
“In den Aufstellungen wird der Schwerpunkt auf den Beziehungen der eigenen Zentren untereinander und dem Bezug des Individuums zu sich selbst liegen: Wie stehe ich zu mir? Wie gut akzeptiere ich das, was ist? Kann ich lieben was ist? Mag ich beispielsweise das Warten auf eine Reaktion oder Einladung, lebe ich nach meiner inneren Autorität? Oder: Informiere ich (gerne?) ausreichend – durchaus Typus übergreifend?
Der Bezug zu mir stellt immer die Basis für die mögliche Qualität der Beziehungen zu anderen Menschen dar. Danach können wir die Verbindung zu einem Partner betrachten, wie sie sich im Moment zeigt. Wie finden wir unsere Entscheidungen? Findet das Wissen um den Anderen Ausdruck im Verhalten? Z.B.: Frage ich meinen Generator-Partner – Oft-manchmal-nie? Erstrebenswert wäre natürlich, die einzelnen Zentren sprechen zu hören zu bestimmten Aspekten des Partners, und wie sich das auswirkt. Oder einen Blick auf die Konditionierungsgeschichte mit den ersten „Partnern“, den Eltern, zu werfen. Oder sich anzuschauen, was bei starker elektromagnetischer Anziehung geschieht. Wir werden erleben, was sich wie zeigt, wenn wir das Wagnis eingehen, es erleben zu wollen. Human Design kann viel, aber nichts garantieren.” (aus dem Ankündigungstext von Hans Wagner).
Und ich habe immer wieder in den Zeiten, in denen ich nicht als Stellvertreterin ausgewählt wurde gezeichnet)
Seit dem Abschluss bin ich in der lebendigen Erfahrung meines Typus Projektor – auch in Bezug zu den hier anwesenden andere beiden Typen Generator und Reflektor. Ein Manifestor ist nicht hier. Nach so vielen Jahren des intellektuellen Aufnehmens von Wissen bin ich hier im Erleben, in der Erfahrung. Wie fühlt es sich an, mit 12 Menschen gleichen Typus zusammen zu sein? Wie fühlt es sich an, im großen Abstand zu Generatoren und gleichzeitig in einer Gruppe von Projektoren zu sein? Spannend.
Und weil ich einen rezeptiven Brain habe, male ich immer wieder auf meinem Tablet und nehme gleichzeitig auf.
Ganzheit zu erleben ist wundervoll. Solche Momente, in denen mir nichts fehlt und ich einverstanden bin mit mir sein kann – das habe ich erlebt. Dieses Lebensgefühl möchte ich (wieder) öfter erleben. In der für mich richtigen Umgebung mit den für mich richtigen Menschen werde ich sicher dazu angeregt.
Wir sind Königinnen und Könige- und verhalten uns so oft wie Bettler. Aus der Gewaltfreien Kommunikation kenne ich das Bild der leeren Taschen: wenn zwei Menschen in Mänteln mit leeren Taschen zusammenkommen, sind sie sich gegenseitig Bettler.
“Du hast dich selbst zu lieben. Wenn du in dir nicht ganz bist, hast du dem Anderen nichts zu bieten. Wenn du nicht vollständig in dir/mit dir bist und damit in Liebe ist alles, was du tust der Versuch, etwas vom Anderen zu bekommen.” (Ra Uru Hu, Übermittler des Humandesign Systems).
MIt der Botschaft “Liebe dich selbst, dann kannst du Andere und die Welt lieben” bin ich – wie die meisten Menschen meines Jahrgangs und meiner Kultur – nicht aufgewachsen. Echt traurig.
Heute haben sich Projektoren und Generatoren ausgetauscht. War spannend.
Ach, wie oft bin ich gegen eine Wand gerannt.
Der Körper hat eine Stimme. Körper bedeutet Leben. ist Lebendigkeit, Energie und sensorisches Empfinden.
Geht es dir – wie mir – um deine volle Verkörperung: die Empfindung, die du in einem bestimmten Körper lebst, auf diesem großen Planeten Erde, dem großen Körper? Wenn wir mit uns selbst verbunden sind, wirklich fühlen und empfinden, leben wir ganz. Dieses Bewusstsein beeinflusst unsere Beziehungen und unsere Entscheidungsfindung. Wenn du von deinem eigenen Körper getrennt bist, fühlst du dich ziemlich sicher auch vom sozialen Körper getrennt und von den Menschen um dich herum.
Es ist so leicht und schnell gesagt: ja, ich höre auf die Stimme meines Körpers. Nimmst Du Dir Zeit dafür? Sitzt oder liegst du – auch nur minutenweise – und spürst in deinen Körper hinein? Wo genau spürst du hin? In Muskelverspannungen hinein oder unter die Haut? In die Kiefergelenke oder den Beckenraum?………
Und was heißt hier “Stimme”? Ist es nicht eher ein hmmmm ….oder nnnnnn, grrrrr……, ein Gezogenwerden-Gefühl?
Im Humandesign unterscheiden wir unterschiedliche Stimmen, also Informationsquellen der inneren Führung. Die individuelle körperliche “Stimme” ist der Kompass, der dich durchs Leben leitet. Es gibt meines Wissens keine spirituelle Tradition, die nicht sagt: suche in dir, nicht im Außen.
Wenn du auf diese Stimme hörst – wenn auch für nur 10 Minuten am Tag – bemerkst du auch andere Dinge. Bewusstheit in den Körper bringen ist der Königsweg. Vertraue der Organisation deiner eigenen Intelligenz. Wir müssen vertrauen, dass das System selbst schlauer ist als unser Verstand.
“Alles ist mit allem verbunden.” – Leonardo DaVinci
Benoit B. Mandelbrot hat als Junge schon entdeckt, dass er ein Talent für Mathe hatte. Sein Talent reichte jedoch weit über die Lösung von mathematischen Problemen hinaus. Er konnte etwas darstellen, was bisher sonst niemand konnte: das Muster, das alles im Universum verbindet – von Schallwellen bis hin zu Wetter, in jede Richtung vom Mikro bis zum Makro. Fraktale des Lebendigen mit dem Grundprinzip der Selbstähnlichkeit.
In seinem letzten Interview vor seinem Tod teilte er mit der Welt seine Geschichte von der Entdeckung, die zur Revolution in der Technik, der Architektur, Medizin und der Kunst führt. Wir alle sind Fraktale des Lebendigen in einem holografischen Universum.
Eine Herangehensweise, diese Muster zu beschreiben stellt das Human Design System (HDS) dar. Vom Design der Reptilien, Vögel und Fischen zum Design der Säugetiere zum Design/Bauplan jedes Menschen. Jeder Mensch stellt einen Aspekts von Bewusstsein in menschlicher Form dar. Das HDS unterscheidet vier grundlegend verschiedene Typen.
Das Wunder des Verstehens. Ich kann es nur so bezeichnen.
Buchbesprechung: SELBSTSTEUERUNG von Joachim Bauer (München 2015).
Bauer s Buch ist ein Aufruf, der Selbststeuerung wieder große Bedeutung zu geben. Die Stärke und Dominanz des Top-down-Systems über das Bottom-up-System der Instinkte, Affekt und Impulse ermöglicht sie. Er bekräftigt und ermutigt alle Bemühungen um die gesunde Entwicklung eines Selbst, von Selbst-Bewusstheit, Selbststeuerung und Selbsterziehung, da unsere auf Autopilot fahrenden Verhaltensweisen kurzsichtig und fehleranfällig sind. Die eigenen Impulse kontrollieren und vorübergehende Anstrengungen auf sich nehmen zu können, sei nicht nur die unabdingbare Voraussetzung für langfristige persönliche Erfolge und gute soziale Beziehungen. Die Fähigkeit zur Selbststeuerung und liebevolle Impulskontrolle schütze auch die Gesundheit auf allen Ebenen des Menschseins (Kap 5, S. 113ff). Anstatt reaktiv den Reizen der Außenwelt zu folgen, sollten wir bewusster werden und warten können. Hier auf den freien Willen zu bauen, ist empfehlenswert und bedeutet vor allem Eigenverantwortung. Stärkung der Selbststeuerung unterstützt meiner Meinung nach auch ein auch sehr altes Grundbedürfnis, das nach Selbstwirksamkeit. Wir wollen uns nicht ohnmächtig/machtlos fühlen, sondern wollen Mit- und Selbstbestimmung, Kontrolle über unser eigenes Leben.
Der Untertitel „Die Wiederentdeckung des freien Willens“ lässt mich jedoch erstaunt innehalten. Das Thema des freien Willens ist wie ein Stich in ein uraltes philosophisches Wespennest – gleichwohl verwendet Bauer nicht einmal 2 Seiten auf dieses Thema. Eine endgültige Antwort auf diese Frage wird es m.E. vielleicht nie geben. Und doch sehnen sich alle Menschen danach, frei zu sein: frei sein von sämtlichen Behinderungen und Hindernissen, sie selbst wollen „es“ gewollt haben. Und da schon stellt sich eine erste Frage: wollen wir das auch bei den Dingen, die misslungen sind? Zudem spüren und wissen die meisten, wie dünn die zivilisatorische Zähmung, die dünne Schicht des Neocortex mit seinem rationalen, abwägenden Denken ist. Wie schnell übernimmt in Krisen und Kriegszeiten das so viel ältere Stammhirn die Steuerung, wie schlagartig kommt der Instinkt wieder hoch, weil Hypothalamus und Amygdala regieren.
Es gibt so viele „Mechanismen, welche die Selbstkontrolle von Menschen stören und ihren freien Willen beeinflussen können“( S. 109). Wir kommen nicht als leeres, frei zu beschreibendes Blatt auf die Welt. Es gibt genetische Prägungen/Voreinstellungen durch unsere Ahnen. Dazu kommt besonders bei uns Menschen als soziale Frühgeburten, dass wir erst im Laufe der psychischen Entwicklung durch unsere Interaktion mit der Umwelt zu dem/der werden, die wir sind. Von Zeugung an prägen die uns umgebenden Beziehungen unsere Sicht der Welt und damit unser Handeln. Soziale Erfahrungen formen uns, unser Gehirn. Das Statement Bauers gefällt mir: aus Psychologie wird Biologie. Im Frontalhirn entsteht die Fähigkeit, Folgen unserer Handlungen zu antizipieren und sie damit bewusst zu tätigen oder zu unterlassen. Genau das unterscheidet uns Menschen von „anderen Tieren“.
Ich teile Bauers These „Wie wir uns verhalten, bestimmen wir im Wesentlichen selbst“ nur teilweise. Ja, die Potentiale menschlicher Selbststeuerung sind nicht ausgeschöpft. Wir können im Hinblick auf die Ausweitung unserer Perspektive, unserer Bewusstheit und unserer Kommunikationsfähigkeiten wachsen und mehr und mehr danach leben.
Dass das Steuerungszentrum das Stirnhirn ist, mag in gesunden Gesellschaften viel wahrscheinlicher sein. Wir sind jedoch m.E. in einer absolut ungesunden Gesellschaft. Jene Strukturen im Gehirn, die bestimmen ob etwas “Stress” ist oder nicht, sind dem Bewusstsein völlig unzugänglich und operieren nur auf Basis vorhergehender Erfahrung. Neben der Frage nach dem Nicht-Bewussten stellt sich noch die nach der Individualität. Nur ein Beispiel aus den vielen individuellen Unterschieden: w i e ein Adrenalinschub vom Individuum interpretiert wird, kann er/sie nicht bewusst steuern; er kann anregen und das persönliche Denken, die eigene Kreativität fördern oder auch völlig blockieren.
Bauers Buch bietet genug persönliche Anregung, etwas zu ändern, um der/die zu werden, die man wirklich sein mag. Sein Buch ergreift Partei für Mit-Verantwortung in der Gesellschaft, bezüglich Medien und respektvoller Kommunikation. Für mich bleibt die Frage nach dem freien Willen, „kann man wollen, was man will“ weiterhin eine offene Frage. Dazu kommt, dass in den meisten spirituellen Traditionen der Welt vor der Dominanz des Verstandes gewarnt wird.
Respektvolle verbale und nonverbale Kommunikation lässt eine völlig andere Gehirnstruktur entstehen. Ich bin total dankbar für das, was mir durch die GFK als evolutionäre spirituelle Praxis gegeben wurde. Bei der Aufgabe, mich selbst zu kennen und zu erfahren, wie und wo ich als fraktaler Teil ins größere Ganze passe, lasse ich mich vom 5000 Jahre alten I Ging und dem Humandesign System (HD) führen. das die Welt als Tanz zwischen Yin und Yang, zwischen Konstanz und Wandel beschreibt.
Vor diesem Lebenscode gehe ich in die Knie, werde demütig. Und das ermöglicht Hingabe an etwas Größeres, an das Leben.
Wenn ich Lebensenergie und Lebenszeit in etwas hineingebe, lohnt es sich durchaus, mich zu fragen, welche Bedürfnisse dadurch erfüllt werden. Durch das erstaunte Fragen von Freund*innen bin ich fast dazu gezwungen – und es hilft mir tatsächlich, indem es mich stärkt. Ja, es ist “meines”, für mich lohnt es sich! Gleichzeitig bin ich ja eine Wegbegleiterin und Lehrerin und das nächste erfüllte Bedürfnis ist: ich kann mit dem, was ich kann und weiß Anderen dienlich sein. Ich kann beitragen.
Zuallererst erfüllt es das Bedürfnis nach Verstehen und Orientierung. Sich selbst und die eigene “Flugbahn” zu verstehen sehe ich als grundlegend an, nachdem grundlegende physiologische Bedürfnisse erfüllt sind. Darin enthalten sind als weitere Individualbedürfnisse das nach Weiterentwicklung/Wachstum bis hin zu “Selbstverwirklichung” – ein großer,anspruchsvoller Begriff, ebenso wie auch Potentialentfaltung. Und ja, im Samen einer Buchecker ist die ganze Buche drin. Wie würde eine Kathedrale ohne vorherigen Bauplan gebaut werden?
Deine und meine Einmaligkeit besteht ja darin, wo ich wir uns unterscheiden Alles, was in Dir und mir einzigartig ist, ist ja das, wo wir nicht wie alle sind und auch nie sein können. Es ist sicher viel viel mehr möglich. Aber nicht alles. Epigenetik hin oder her: du kannst in dieser Lebensspanne keine 3 m groß werden.
So erfüllt es zutiefst das Bedürfnis nach Orientierung, seinen stimmigen Platz zu finden und auszufüllen. Ein bis dahin gewordenes Original – das bis zum Lebensende die Möglichkeit hat, als das in Erscheinung zu treten und zu wirken, wie er/sie “gedacht” ist. Wie ich schon in einem früheren Beitrag geschrieben habe – und das ist wirklich nicht meine eigene Idee – beginnt alles als Idee. Alles hat einen Plan, eine Ordnung, einen Entwicklungszyklus.
Und das HD kann aufzeigen, was angelegt ist und was offen ist. Das hilft enorm weiter. Akzeptanz als eine wichtige Stufe zu Selbstliebe. Wenn im letzten Jahrzehnt manche Ratschläge lauteten “höre auf deinen Bauch, folge deinen Gefühlen, vertraue auf deine Impulse”, dann kann das HD aufgrund der Analyse der individuellen Körpergrafik einen sehr viel präziseren individuellen inneren Kompass anbieten: ein inneres Navi, das das rationale, abwägende Denken nicht ersetzen soll, aber jenseits der unvermeidlichen Konditionierung liegt.
Die letzten beiden Essays widmeten sich der 5000 Jahre alten Philosophie des I Ging, die die Grundlage des HD bildet. Bezüge lassen sich sowohl zum Buddhismus und zur tibetischen Philosophie herstellen.
Ich bin immer wieder neu fasziniert und dankbar, dass mir solches Verstehen zur Verfügung gestellt wird. Die Sehnsucht danach kenne ich seit meiner Pubertät. Ich war ein H.Hesse-Fan, habe das Glasperlenspiel gelesen – und nicht wirklich verstanden. Seit meiner Studentenzeit steht R. Wilhelms I Ging in meinem Bücherregal. Es blieb – nicht wirklich verstanden – und erst durch das HD eröffnete sich mir seine Bedeutung und sein Wert.
Das HD erfüllt mir gleichzeitig auch noch andere Bedürfnisse. So mag ich jetzt beginnnen, die praktische Seite des HD zu beschreiben. Dabei geht es um Selbsterkenntnis. Jeder Mensch ist einmalig und trägt von Geburt an eine einzigartige Codierung in sich, eine Grundstruktur des Selbst. Das Leben ist auf die Entfaltung dieser angeborenen Potenziale ausgerichtet (hier baue ich gleich eine Brücke zur GFK und Carl Rogers, der einer der Lehrer Marshall Rosenbergs war). Die integrale Version des HD beschreibt 3 Frequenzbänder, wie die Talente ausgelebt werden können – was auf Bewusstseinsevolution und Epigenetik hinweist.
Das HD stellt die individuellen genetischen Vor-Einstellungen in einer Körpergrafik dar und beschreibt die Grundelemente und -themen dieses Menschen auf allen 3 Ebenen, Geist, Emotion und Körper in einfachen Schlüsselbegriffen, ähnlich dem Bauplan eines Hauses, einer Landkarte oder einer Orgel. Die Körpergrafik ist das Gesamtbild des einzigartigen Typs, den dieser Mensch verkörpert. Wie sie sich ausdrücken, hängt ein Stück davon ab, welche formenden Lebenserfahrungen gemacht worden sind und vor allem davon, welche innere Lebenshaltung, welcher Lebensstil gelebt wird
Die Körpergrafik ist eine visuelle, das Reading eine akustische Orientierungshilfe für die Entdeckung der genuinen Talente und AufGaben, wodurch das wichtigste Bedürfnis erfüllt werden kann – nach dem von Sicherheit und Schutz der Existenz – ein sinn- und bedeutungsvolles Leben leben.