Welch ein Versprechen! Wenn wir alles in uns angeschaut und umarmt haben, sind wir frei. Der Weg dorthin ist der Prozess der Schattenarbeit: wenn ich erkenne, dass meine Urteile über Andere auf mich selbst zurückweisen. Wenn ich akzeptiere, dass ich nicht die Gute bin, sondern wie jedeR beides in mir trage. Ich muss mein eigenes Unbewusstes mehr und mehr ausleuchten und mir bewusst machen.
Statt zu behaupten, dass meine “dunklen” Räume nicht vorhanden sind, indem ich sie negiere, versuche, sie noch tiefer in mein Unterbewusstsein hinein zu schieben oder sie anderen Menschen in die Schuhe zu schieben, muss ich sie ans Licht bringen, sie beobachten, ohne zu urteilen. Wenn mir dann auch noch die Akzeptanz gelingt, das Umarmen meiner Schatten, dann bin ich auf dem Weg in eine neue Freiheit. Das “kleine” Problem dabei ist, dass das Unbewusste 99 % unseres Wesens ausmacht. Unser gesamtes Wesen umfasst unseren Körper und ist intelligenter als unser Frontalhirn-Bewusstsein!
Durch den Weg der integralen gewaltfreien Kommunikation nutze ich die Fähigkeit, meine Urteile zurückzunehmen und die Perspektive der Bedürfnisse einzunehmen.
Durch das Humandesign Integral erfahre ich mehr über das, was in mir angelegt ist und wie ich als ganzes Wesen meine Entscheidungen treffen kann. Ein anderer Weg, über mein Unbewusstes zu erfahren.
Zwei wunderschöne Werkzeuge auf meinem Weg der Bewusstwerdung und Selbstakzeptanz.
“Ich will das Licht lieben, denn es zeigt mir den Weg, und ich will die Dunkelheit ertragen, denn sie zeigt mir die Sterne.” ~ OG Mandino
Ich bin für Dich da, hier in Gauting, in München, im Würmtal, dem Fünf Seen Land oder online per Skype. Mit meinem Wissen und meiner Erfahrung kann ich dich unterstützen, inspirieren und begleiten. Meine vielfältigen Werkzeuge sind die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg und das Human Design System, speziell dem Humandesign Integral und den Gene Keys. Und noch viel mehr….
Nahrung und Fürsorge für unser ganzes Wesen schließt den Körper ein. Wir sind als Säugetiere auf Bewegung hin angelegt. Zu einer artgerechten Haltung gehört – sinngemäß – natürlich auch ein “Ausreiten” oder Gassi-Gehen. Ganz selbstverständlich.
Tanzen erfüllt so viel mehr Bedürfnisse. Gleichzeitig.
Seit es Menschen gibt, wird getanzt und ich vermute, dass das Hauptmotiv das Feiern von Gemeinschaft und Verbundenheit ist. Verbundenheit mit einem Stamm oder mit etwas, was den Stamm übersteigt. Langes Tanzen induziert Trance und diese ermöglicht eine Öffnung. Es entsteht ein Feld, die Energie verändert sich. Im umgebenden Raum und in DIR.
Ich habe ein englisches Zitat übersetzt, von dem ich den Autor nicht weiß:
“Wenn ich tanze, kann ich nicht urteilen.
Ich kann nicht hassen.
Ich kann mich selbst nicht vom Leben abschneiden.
Ich kann nur freudvoll und ganz sein.
Deshalb tanze ich”.
Wann hast du das letzte Mal getanzt? Tanzen erfüllt so viele Bedürfnisse.
Ich bin für Dich da, hier in Gauting, in München, im Würmtal, dem Fünf Seen Land oder online per Skype. Mit meinem Wissen und meiner Erfahrung kann ich dich unterstützen, inspirieren und begleiten. Meine vielfältigen Werkzeuge sind die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg und das Human Design System, speziell dem Humandesign Integral und den Gene Keys. Und noch viel mehr….
Noch bis Samstag im Kurs bei Senam Okudzeto.
Eine wunderbare Möglichkeit, Ferien zu verbringen, total interessante Leute aller Altersstufen kennenzulernen, inspiriert zu werden, dazu zu lernen……
Die Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg, 1953 von Oskar Kokoschka als “Schule des Sehens” auf der Festung Hohensalzburg gegründet, ist die älteste ihrer Art in Europa.
Jährlich besuchen derzeit ca. 300 Teilnehmende aus über 50 Staaten ca. 20 Kurse an den zwei fixen Kursorten Festung Hohensalzurg und Kiefer Steinbruch in Fürstenbrunn, sowie an temporären Standorten in der Stadt Salzburg. Renommierte Kunstschaffende, KuratorInnen und KritikerInnen aus der ganzen Welt widmen sich in ihren Kursen aktuellen Fragen der bildenden Kunstproduktion, aber auch der kuratorischen Praxis und dem Schreiben über Kunst.
Ich bin für Dich da, hier in Gauting, in München, im Würmtal, dem Fünf Seen Land oder online per Skype. Mit meinem Wissen und meiner Erfahrung kann ich dich unterstützen, inspirieren und begleiten. Meine vielfältigen Werkzeuge sind die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg und das Human Design System, speziell dem Humandesign Integral und den Gene Keys. Und noch viel mehr….
Wie im Salon Utopia. Wie kommen wir einer Welt im Dialog näher? Der Weg dorthin ist mit Fragen gepflastert:
Hörst du zu? Wirklich? Oder hörst du und entwickelst im Geist bereits deine Antwort? Du re-agierst.
Hörst du beim Zuhören die Dinge, die du eh schon weißt oder glaubst. Suchst du im Gehörten eine Bestätigung dafür?
Offenheit für neue Sichtweisen braucht das Hören, das tiefes Lauschen. Otto Scharmer nennt es als Teil seines U-Prozesses “deep Listening” . Leer sein. Ein offenes Gefäss sein und die Bereitschaft, das Eigene einfach einmal für eine kleine Weile zurück zu halten oder aufzuhängen.
Und bei der Frage an Kazuma Matoba, ob ich sein Foto vom letztjährigen Art of Dialogue-Wochenende in Bad Kohlgrub für meine Collage verwenden darf, habe ich heute viel Wertschätzung bekommen: “Anna Haußer created a fantastic collage from a photo of one of dialogue process workshops. How wonderful is it”
Ich – Anna – bin für Dich da, hier in Gauting, in München, im Würmtal, dem Fünf Seen Land oder online per Skype. Mit meinem Wissen und meiner Erfahrung kann ich dich unterstützen, inspirieren und begleiten. Meine vielfältigen Werkzeuge sind die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg und das Human Design System, speziell dem Humandesign Integral und den Gene Keys. Und noch viel mehr….
In den letzten Tagen habe ich Gespräche mit Arno Gruen und Harald Welzer gehört. Und dazu auch Blogbeiträge über die Gefahr des Gehorsams für die Demokratie geschrieben.
Heute kam ich nun dazu, das Gespräch mit Prof. Johannes Heinrichs und Thomas Steininger “Revolution der Demokratie” von letzter Woche hören. Ich schätze die wöchentlichen Podcasts von Radio evolve sehr und freue mich jede Woche darauf.
Mehr und merke entdecke ich, dass mich mein zweites Studienfach – Sozialkunde – nach so vielen Jahren wieder “holt”. Es begeistert mich total, von diesem Konzept des vierteiligen Parlaments zu hören. So möchte ich einfach neugierig machen und hoffe, dass noch andere angesteckt werden. Hier kannst du das Gespräch hören und hier Genaueres erfahren. Ich jedenfalls werde mich mit der Revolution der Demokratie beschäftigen. Schließlich interessiert mich Evolution als ganzes Thema, der integrale Ansatz Ken Wilbers und jetzt die Integrale Philosophie J. Heinrichs.
Schließlich geht es in allen Ansätzen um Empathiefähigkeit, Werte und deren Umsetzung.
Und hier könntest du – wenn du Zeit & Lust hast – meinen Blogbeitrag lesen.
Arno Gruen, der im letzten Jahr verstorbene über 90 Jahre gewordene Psychoanalytiker und Buchautor und Harald Welzer, ein dagegen junger 58jähriger Sozialpsychologe inspirieren mich gerade sehr.
Gruens Bücher und Vorträge umfassen die Themen der „zerstörerischen Dynamik des Gehorsams”, der Autoritätshörigkeit bis zum “Wahnsinn der Normalität”. Die auf abstraktem Denken beruhende gesellschaftliche Normalität entfremdet uns dem Leben, verneint und verleugnet unser grundlegendes empathisches Bewusstsein. Diese Normalität führt nach seinem Verständnis zu Isolation, Selbstentfremdung und einer zerstörerischen Geisteshaltung. Allein das Reinhören in seine Vorträge lohnt sich. Eines von Harald Welzer s Büchern heißt “Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand”. Es ergänzt Arno Gruen mit aktuellen, ganz konkreten gesellschaftspolitischen Erfordernissen und passt zur 3. Säule der Gewaltfreien Kommunikation. Dabei geht darum, die strukturelle Gewalt von materiellen, institutionellen und mentalen Infrastrukturen in lebensdienliche zu verwandeln. Hier könntet ihr ein Gespräch mit ihm und R.D. Precht hören.
ist in unserer dominatorischen Zivilisation ein langfristiges “Unternehmen”. Wir müssen beim Denken beginnen. Deshalb ein Marshall Rosenberg-Zitat: “Ärger ist ein wunderbarer Hinweis, er ist ein Wecker.
Wir alle wollen uns verwirklichen und unser volles Potenzial ausschöpfen”. Wie stehst du zu dem Satz? Wir können das hier nur, wenn wir – wie hier in dem Luxus der westlichen Demokratien – die Grundbedürfnisse erfüllt sind. Immer wieder gebe ich gern ein HumandesignReading, um Menschen dabei zu unterstützen, ihren Lebenssinn/-zweck zu finden und leichter zu verkörpern.
Du hast es sicher schon einmal erlebt. Mitgefühl. Nicht Mitleid.
Kannst du dich jetzt – ja jetzt für einen kurzen Moment – körperlich damit verbinden? Wie fühlt es sich an? Ein Ausatmen? Ein Entspannen? Wo empfindest du vielleicht eine Wärme und Weichheit?
Es gibt in unserer Kultur beide Extreme: in unterschiedlichem Ausmaß kommen wir aus einer Kultur der Strenge und Lieblosigkeit mit sich selbst – zumindest meine Generation – oder der Überfürsorglichkeit.
Das eine ist die große Strenge und Härte des inneren Antreibers, das Andere das Selbstmitleid. Selbstempathie praktizieren ist wie ein Heimkommen zu sich selbst.
Wenn du die die liebevolle Stimme an deiner Seite haben möchtest, die dich versteht, tröstet und ermutigt, solltest du dir Zeit nehmen. Und es braucht auch die Selbstdisziplin, nicht mental über schmerzliche Ereignisse hinwegzugehen. Es geht um das Empfinden und Fühlen.
Wir sind keine Schöpfung – wir sind eine Verkörperung. Es geht um die Einheit von Kopf, Herz und Hand, das zuhause sein im Körper und selbst fürsorglich und mütterlich zu sich zu sein und entsprechend zu handeln.
Wann hast du das letzte Mal etwas gemeinsam gestaltet? Kennst du das Vergnügen, mit einem Menschen, den du magst in einem Raum zu sitzen, in Stille oder mit leiser Musik und beide “wurschteln” an etwas herum?
Ich liebe Austausch und gemeinsames Tun. Das Bild im Bild ist eine Kopie der großen Leinwand, die bei meinem Lebensfest im Februar bemalt wurde. Ich nenne es Gemeinschaftskunst. Es ist der sichtbare Ausdruck und die Erinnerung an ein gemeinsames Feiern.
Nun habe ich als Collage weiter gemacht und Fotos vom Fest verarbeitet. Am mittleren Bild habe ich gestern durch das Feedback meiner Freundin U. viel lebendiger gestaltet.
Ich liebe gemeinsame Abende in Stille oder mit Violinkonzerten von der CD, dabei zeichnend, strickend oder was auch immer mit den Händen tuend.
Nein, ich bin keine Heldin. Ich kann an so etwas wie den Parolympics nicht teilnehmen. Meine physische Beeinträchtigung ist nicht sichtbar und dennoch da. Seit 40 Jahren lebe ich mit Depressionen. Zu überleben, immer wieder neu beginnen und zu wachsen – das war und ist meine Heldenreise. Mögen meine Erfahrungen anderen Mut und Hoffnung geben.
Ja, ich wurde gebeutelt und geknickt. Ja, ich habe mich für etwas eingesetzt und bin gereift. 40 Jahre lang “Episoden” von “Major Depression” zu durchleben, das prägt.
Vor einem Jahr, im Sommer 2015 habe ich erneut mit dem Drachen Depression gekämpft. Am 29. 12. 2015 – dem 8. Tag in Freiheit, ohne Zwangsgedanken und Angst – sah ich Veits Post:
Darauf habe ich mit einer Mail an ihn reagiert: „Wenn es mir nicht gelungen ist, diese Achtsamkeit zu leben…. .. …..bin ich schuld? Bin ich unfähig? Wollte ich nicht? Wo ist die Grenze zwischen gesund und krank? Das große Paradox des freien Willens – was ist damit? Wenn das, was du schreibst stimmte, wäre ich heute tot“.
Wenig später habe ich von ihm die Einladung erhalten: „Wenn der Compassioner steht und du den Ruf verspürst, dort über Depressionen zu schreiben, kannst du mir gern ein Zeichen geben.“
Individuelle Erfahrungen sind auch für das Kollektiv da.
Meine Erfahrungen sind subjektiv und doch möchte ich, dass meine Erfahrungen anderen dienen. Letztlich funktioniert ja Evolution genau so: für den, der den giftigen Pilz als Erster isst, ist es tödlich – für die Nachfolgenden nützlich. Die Krankheit Depression ist der Menschheit lange bekannt, war immer auch Aufgabe von Heilern und Thema in der Kunst. Es gibt höchst unterschiedliche Erklärungsansätze, je nachdem aus welcher Perspektive man schaut. Neu und erschreckend allerdings ist die enorme Zunahme von Depressionen in westlichen Kulturen.
Seit 4 Jahren bin ich in einem von Pina Bauschs Kontakthof inspirierten Tanztheaterprojekt, ein von Projekt für „Damen und Herren über 60“. Als es mit großem Beifall zu Ende gegangen war, erlebte ich mich mehr und immer öfter mit destruktiven, negativen, selbstzerstörerischen, mich abwertenden, ja vernichtenden Gedanken über mich. Zudem endeten die Traumatherapiesitzungen abrupt, weil meine Therapeutin selbst einen Unfall hatte.
Irgendwann im Sommer letzten Jahres hatte ich keine Wahl mehr über meine Gedanken und Gefühle. Ab August nur mehr der unaufhaltsame Sog der Zwangsgedanken und der puren Angst. Es fühlte sich an, wie eine innere Macht, die mich nach unten zieht. Eine Drachenkraft.
Aber ich wollte „es“ immer noch nicht wahrhaben. Trotz der Erfahrung von mindestens 6 Schüben schwerer Depression wollte ich es wieder ohne „die“ Medikamente und allein schaffen. Ich hatte doch schon so viel und höchst Verschiedenes getan, um einem weiteren Schub zu entgehen. Auch eine „Rechtfertigung oder Erklärung wegen Stress im Außen war nicht mehr möglich, denn ich arbeitete ja nicht mehr als Lehrerin in einem (alle Beteiligten) krankmachenden Schulsystem. Scham und Schuldgefühle beherrschten mich in Form von inneren Dialogen: du bist einfach unfähig und selber schuld!
Später habe ich zwar begriffen, dass man in der Depression auf einem Dauer-Überlebens-Modus/Stammhirn „fährt“. Wissen führt jedoch nicht zu einer Besserung oder gar Heilung.
Ich, die „erfahrene Depressive“ suchte mir wieder Hilfe durch Recherche über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse abseits der Mainstream-Medizin. Ich experimentierte mit Alternativen zu Psychopharmaka. Wieder investierte ich eine Menge Geld in Vitamine, besondere Heilwässer, Pilzextrakte und machte alleine Schlafentzug in Sommernächten.
Meine Tage waren lange Zeit sehr diszipliniert: Joggen, Schwimmen, Yoga, tägliche Meditationen und Selbstempathie-Übungen. Irgendwann kam dann das Beten dazu. Freunde gaben mir Bücher, die mir Hoffnung machten. Erst als meine Schwester mich an meine eigene Bitte an sie erinnerte, mich daran zu erinnern, doch Medikamente zu nehmen – um nicht wieder so lange zu leiden und kostbare Lebenszeit hergeben zu müssen – ließ ich mir Antidepressiva verschreiben.
Immer wieder habe ich mich gefragt, ob nur ich zu doof bin. Warum gelang mir einfach nicht, all das zu leben, was ich therapeutisch bearbeitet und was ich gelernt habe? Wollte ich nicht?
Depression ist eine Krankheit des Willens. Es war sehr gefährlich. Depression ist eine tödliche Krankheit. Menschen mit einer Krebserkrankung z.B. wollen leben – Depressive wollen dem Schrecken entkommen.
„Episoden“ hört sich leicht an – ist es nicht.
Bei meiner ersten großen Depression in meiner Examenszeit war ich verheiratet und wir beide verstanden die Welt nicht mehr. Ich war eine andere Frau geworden. Niemand kannte sich aus. Mein Vater benannte es eine Gemütskrankheit. Meine Schwiegermutter sagte danach: jetzt ist sie wieder die Anne, die sie früher war.
Ich hatte eine Leidensgenossin, die meine langjährigste Freundin wurde. Wir kannten uns nicht aus und griffen nach jedem Strohhalm. Zusammen sind wir zu einem Heiler gefahren und machten dort Kopfstand und Kerze an der Wand – je eine halbe Stunde lang. Weil uns gesagt wurde, das würde helfen. Hat es nicht.
Meine therapeutischen Bemühungen haben eine große Bandbreite: von kognitiver Verhaltenstherapie über psycholytische Therapie hin zu körperorientierter Traumatherapie nach Peter Levine. Ich habe homöopathisch, schamanisch und naturheilkundlich nach Heilung gesucht und mich dann doch in den 90er Jahren zur Lithiumprophylaxe entschließen müssen. Um das zu verhindern, habe ich zuvor aus eigenem Antrieb Schlafentzug im MPI (Psychiatrie in München) ausprobiert. Und dort erlebte ich in der Zeit von 5 oder 6 Uhr morgens in der Teeküche den Wandel: ich war wieder die Anna wie früher und wollte gleich nachhause. Zu früh gefreut: beim nächsten morgendlichen Aufwachen war wieder das alte Elend da. Depressive Episoden dauerten bei mir 6-8 Monate. Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, dann musste ich akzeptieren, dass ich drin steckte. Wo andere vielleicht Stillstand auf Plateauphasen erlebt haben, bin ich weit unter den bis dahin erreichten Entwicklungsstand abgeglitten und musste mich von dort aus wieder auf “normal” hocharbeiten. Wie ist da Evolution möglich? Es war sehr sehr mühsam.
Lange schon versuchte ich zu lehren, was ich selbst lernen wollte. Früh hatte ich Mihaly Csikszentmihalyi und sein erstes Buch vom „ Flow“ kennengelernt. Ich las Martin Seligmans Buch „Pessimisten küsst man nicht“. Auf meine Initiative hin, durfte ich so um 2001 ein Schuljahr lang das Fach Glück im Wahlunterricht einer 6. Klasse geben und nannte es „Fit for Life“. Ein Jahr lang durfte ich einen Grundkurs Psychologie geben, ehe ein Schulpsychologe den Grundkurs offiziell übernahm. Jahrelang habe ich an meine Schülerinnen das Wissen über die Plastizität des Gehirns von Gerald Hüther weitergegeben, sie ermutigt, eine andere Haltung sich selbst gegenübereinzunehmen im Sinn von „das kann ich n o c h nicht“ uvm. Doch die Bedingungen war nicht günstig: ich war damit allein, war keine Psychologin und lebte das Glücklich Sein auch nicht vor. Mir scheint, ich wollte einfach nur verhindern, selbst wieder in eine solch desolate Erfahrung zu rutschen. Gleichzeitig schimmert in mir die Erkenntnis: ist nicht jeder ein verwundeter Heiler, jede eine verwundete Heilerin? Wir alle tragen eine individuelle und kollektive Biografie. Jede und Jeder macht die ganz eigene Heldenreise.
Als ich nach 33 Jahren mit der Schule aufhörte, war ich mir sicher: jetzt beginnt das freudige, erfolgreiche und selbstwirksame Leben. Dem war nicht so. Ich hatte eine Vision und was ich brauchte, war die Fähigkeit und Kraft für die Umsetzung. So begegnete ich Veit. Ich sprang (wieder) auf den Zug der Hoffnung. Wieder eine Runde Lernen. Ausbildung, das ONE, Living MasterClub, HumanTrust.
Auch dieses Mal habe ich modernste Antidepressiva bekommen. Keine Veränderung. Zuletzt hat mir ein Antidepressivum der 1. Generation geholfen, mit dem ich schon in den 80er Jahren trotz der Mundtrockenheit (Nebenwirkung) wieder unterrichten konnte. Nach 6 Wochen Klinik in Heiligenfeld war ich – noch tief in dem, was ich „mein Hundeleben“ nannte – wieder zuhause und habe mit Blogbeiträgen begonnen: eine Dokumentation in Wort und Bild.
Der Wendepunkt im Dezember
Ein paar Tage vor Weihnachten kam endlich der so ersehnte Morgen, an dem in meinem Lebens- und Körpergefühl ein Wandel geschehen war. Ich konnte wieder Freude empfinden und auch weinen.
Seither habe ich ein LEBENSFEST gefeiert
wieder getanzt
und viele Bilder und Texte gemacht.
Während eines Kunsttherapie-Projekts „40 Tage meines Lebens“ in der Fastenzeit entstanden Bilder zu Gefühlen und Bedürfnissen mit Figuren, die alters- und geschlechtsneutral sind. Auf diese Weise ist inzwischen aus den Trainings zur Gewaltfreien Kommunikation das „Kommunikations-Atelier“ geworden und meine Bilder werde ich als (Boden) Karten für Checkin oder Checkout anbieten.
Im SchreibGlück habe ich entdeckt, dass es für die nächsten Jahre sicher noch weiteres ein Buchprojekt geben wird: das Thema Altern mit integraler Perspektive.
Wieder habe ich einen Tiefpunkt durchlebt. Durch ein gütiges Schicksal, die tätige Hilfe meiner Schwester Petra und guten Freundinnen habe ich überlebt. Doch der depressive Drache ist körperlich in mir, er ist Teil meines Körpergedächtnisses. Viele Erfahrungen von Ohnmacht und mangelnder Selbstwirksamkeit sind eingeprägt. So spüre ich jetzt, nachdem das Tanztheaterprojekt N° 3 zu Ende gegangen ist, eine leise Angst vor der Angst. Deshalb bin ich in erneuter Suche nach ganzheitlicher Prävention unterwegs.
Wieder und weiter suche ich nach Heilung. Ist die Depression nur ein Symptom? Die Mechanismen im Gehirn, die zu Depressionen führen, sind bisher kaum wirklich verstanden. Die Wirkweise der meisten Medikamente, auch des Lithiums ist nicht wirklich geklärt. Bis zu einem gewissen Grad der Depression helfen Placebos ebenso gut. Es gilt weiterhin, dass Patienten den Leidensweg von Versuch und Irrtum durchlaufen müssen, bis sie (vielleicht) endlich ein für sie wirksames Antidepressivum gefunden haben. Lange galten Hirnbotenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin als treibende Kraft bei der Entstehung von Depressionen. Momentan liegt der Fokus auf dem Stresshormonsystem und der Resilienz.
Ich verfolge die These, dass Depression ein Symptom einer physischen Unstimmigkeit ist. So möchte ich meine physischen Selbstheilungskräfte aktivieren. Körper und Geist lassen sich nicht trennen. Es gibt eine Psychosomatik und eine Somato-Psychik.
Ist eine „Hidden Inflammation“/eine chronische, verborgene Entzündung) und/oder ein krankes Verdauungssystem die Ursache vieler Krankheiten, auch von Depression? Ab meiner Pubertät veränderte sich mein Essverhalten und ich beeinträchtigte mein Verdauungssystem durch Abführmittel und als Erwachsene durch Antibiotika und durch Psychopharmaka.
Alle Antidepressiva haben Auswirkungen auf die Verdauung. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Verdauungssystem und dem limbischen System; mehr Nervenbahnen gehen vom Bauchhirn nach oben als umgekehrt Diese Spur verfolge ich momentan am meisten. Seit 10 Jahren habe ich eine kontinuierlich ansteigende Zahl der Leukozyten die „Chronisch lymphatische Leukämie“/CLL genannt wird. Als ich mit meinem Bruder, den ich lange nicht gesehen hatte, darüber sprach, meinte er, „dann müsstest du doch eine Menge Leukozyten haben“ und es machte in mir so wie „klick“. Ich habe begonnen, wieder einmal zu fasten, jedoch danach eine umfassende Darmsanierung in die Wege zu leiten.
Auf der psychisch-sozialen Ebene bin ich auch auf einer anderen Stufe angekommen: nicht mehr Patientin, sondern in Augenhöhe mit der GFK-Trainerkollegin Uschi Kellenberger (www.empathie-werkstatt.ch). Wöchentlich geben wir uns wechselseitig Coaching-Sessions von High Quality Empathy nach Marshall Rosenberg. Wir suchen die „Wölfe“: unsere Urteile und Selbstverurteilungen. Dann machen wir uns auf die Suche nach den Glaubenssätzen, die darunter liegen. Wir beginnen mit den Empfindungen auf der Körperebene und kommen durch tiefe Empathie ins Fühlen. Ein junger Anteil wird auf dem „Rückweg“ mit den damals unerfüllten Bedürfnisse nachgenährt. Durch die Gewaltfreie Kommunikation habe ich ein differenziertes Gefühlsvokabularium bekommen – es ist jedoch oft noch mental. Den Schmerz, die Trauer und die Angst da sein zu lassen und wirklich zu fühlen, ist in dieser wechselseitigen empathischen Begleitung viel leichter möglich als alleine. Die Gefühle auf allen Ebenen zu fühlen, damit zu sein – das praktiziere ich auch mit mir allein. Es geht jedoch nur, wenn ich frei von schwerer Depression bin.
Jetzt fühle ich mich wieder lebendig, will leben und auch meinen ureigenen Beitrag zum Ganzen einbringen. Wieder suche ich die Balance von Schattenarbeit und Lebenslust. Kann ich in dynamischer Balance von Akzeptanz und Wachsamkeit gegenüber dem lauernden Drachen unter der Oberfläche meines Seins leben?
Vielleicht bin ich jetzt gereift und kann Paradoxa aushalten. Geknickt wurde ich durch widersprüchliche Botschaften wie „du bist deines Glückes Schmied, deine Gedanken werden Dinge, du bist selbst schuld an deinem Schicksal, wenn du nicht planst, wirst du scheitern“…..musst und phasenversetzt oder nahezu zeitgleich Aussagen wie „Du machst einen Plan – und die Schicksalsgöttinnen lachen“. „Sei wie du bist“. „Lass los und du bekommst, was du willst.“ „Entspann dich einfach hinein“. „Mach einfach dein Herz auf“.
Anfang des Jahres 2016 war ich total überzeugt, dass es „das“ wird, was ich nun zu tun habe: Das Bilder-Buch-Projekt „Mein Weg aus der Depression“. Es schien sich aus meinem Lebensschicksal zu ergeben. Wie auch beim letzten Buch bin ich wieder – TBE-erfahren – auf die Übungsmatte gegangen und habe täglich ein Bild gemacht und einen kurzen Blogbeitrag geschrieben.
Über die Tage und Wochen hat es hat es sich verwandelt. Zuerst schrieb ich nur über meine so entsetzlichen Gefühle und Gedanken. Als der Wandel in meinem Denken und Fühlen geschah, kam eine Phase „Kunst & Kreativität gegen Depression“.
Heute ist klar: ich schreibe kein Depressions-Buch und halte auch keine Vorträge darüber. Ich möchte mich nicht über lange Zeit diesen Gefühlen und Erinnerungen aussetzen. Und die „alte Anna“ ist neu wieder da. Ich vergleiche es mit einer Geburt: sobald man durch ist, ist der Geburtsschmerz vergessen. Da ist nur noch Freude und Dankbarkeit für das Leben. Zumindest in den ersten Wochen.
Jetzt kann ich weiter durch das Leben & Lehren einer integralen Gewaltfreien Kommunikation zur notwendigen gesellschaftlichen Transformation beitragen. Durch das Humandesignsystem mit integraler Perspektive kann ich (m)einen Beitrag zur individuellen Persönlichkeitsentfaltung anbieten. Noch wichtiger geworden ist nun auch mein künstlerischer Ausdruck – allein und mit Anderen.
Ja, nun geht es wieder die Lebensspirale aufwärts Ja, ich darf darauf hoffen, dass ich niemals mehr das Rezidiv einer schweren Depression haben werde. Sicher sein – das darf ich nicht. Was ist in mir geschehen? Wieder große Trauer, ein großer Schmerz über mein Schicksal. Wieder ein Stückchen mehr Bewusstheit und die Bereitschaft zu entsprechendem Verhalten. Ja, meine weiteren Schritte muss ich mit Bedacht setzen. Auch wenn „sie“ scheinbar aus dem Nichts kommt – es gibt Verhaltensweisen und Lebensumstände, die sich so summieren, dass mein Muster so wie anspringt.
Ich führe Journale – Erkenntnis-, Erfolgs-, Ideen-, Dankbarkeits- und Beziehungsjournal und sammle „Wölfe“. Das sind die Glaubenssätze, die im Alltag aktiv wurden und im Coaching-Austausch angeschaut werden sollen.
Mit der Ärztin werde ich besprechen, wie lange ich das Antidepressivum ihrer Einschätzung nach noch nehmen soll. Mit jeder depressiven Episode steigt das Risiko für einen erneuten Schub an. Meine Selbstverantwortung, mein Mut und eben auch meine Bereitschaft zur besonderen Achtsamkeit in Bezug auf die latent in mir schlummernde Bereitschaft meines Körpers und meines Geistes, mit Depression zu reagieren ist immer gefragt.
Ein Lächeln für dich – ein „Halte-durch- auch wenn du es jetzt noch nicht glauben kannst, dass es je vorbeigeht“ für jene, die diese Krankheit gerade erleben.
Ein riesengroßes Danke an Petra, Yasho, Angelika und meine Freunde und Freundinnen. In diesen furchtbaren Monaten dachte ich, ich hätte keine.
Und meine Hochachtung für all jene, die depressive Menschen aushalten, dableiben, ihre eigene Hilflosigkeit aushalten und gleichzeitig gut für sich selbst sorgen.
–
Wie geht es dir mit Wertschätzung? Bist du satt? Machst du andere satt und glücklich – aufrichtig und ungeschmeichelt?
Seit mein Entwicklungsweg mit der Gewaltfreien Kommunikation verbunden ist, gebe und bekomme ich Wertschätzung. Ein Feedback, das ich gern annehme …”schön, dass es dich gibt. deine Lebendigkeit, deine sprudelnde intelligenz. dein Geben und Teilen. deine Musik. Unser Austausch gefällt mir, du tust gut.”
Früher galt ich eher als “eine vielseitige, interessante, aber anstrengende Frau. Dass ich immer noch interessant und vielseitig bin, nun aber anderen gut tue….macht mich glücklich.
An meine Entwicklung erinnert mich meine Gartenkunst: spiraldynamics auf einem schönen Buchenast und die Erinnerung daran, dass ich – wie alle – ein einzigartiger Ausdruck des Göttlichen bin.
Kennst du das?
Ich habe das Schweigen und die Wortkargheit jahrelang in einer Beziehung ertragen und ausgehalten. Ich wusste damals nicht, wie ich – ohne Vorwürfe und Drängen – mit Schweigen umgehen sollte.
Wir alle sind soziale Wesen und suchen Nähe und Verbundenheit. Lebendige Beziehungen erfüllen uns und machen uns glücklich. Gleichzeitig brauchen wir Autonomie, Entwicklung, Wachstum. Also brauchen wir wachstumsfördernde Beziehungen, die uns weit werden und atmen lassen.
Was hältst du von der Idee, zuerst einmal wahrzunehmen, wie sehr du dir wünschst, im aufrichtigen Austausch mit deinem Partner, deinem Freund, deiner Freundin ….zu sein? Kannst du die Sehnsucht nach Verbundenheit in deinem Körper fühlen und Mitgefühl mit dir selbst zu haben?
Kannst du dich – danach !!! – mit dem Bedürfnis deines schweigenden Gegenübers nach Selbstbestimmung und Autonomie verbinden?
Die mögliche Frage in dir oder in euch “Ist es wirklich aus?” “Existiert kein Band mehr zwischen uns?” kann sich zu echtem Interesse aneinander verwandeln.
Mich hat die gewaltfreie Kommunikation verwandelt. Es ist ein (Schulungs)Weg, um immer mehr in Selbstmitgefühl und ins Mitgefühl zu gelangen.
Der Kreis ist das Urbild für das Soziale. Er ist das Urbild für Gleichwertigkeit und Augenhöhe. Hände, die sich halten, einen Kreis zu sehen und z.B. im Tanz zu erleben triggert die Erfahrung von Verbundenheit. Verbundenheit und Wachstum sind unsere Ur-Bedürfnisse. Wir alle haben dies in den Monaten unseres Entstehens erfahren.
Kreis-Kraft durch Sprache. Etwas in dir und mir weiß, wie es sich anfühlt, wenn aus dem Herzen gesprochen und zugehört wird. In der Präsenz kann die Wahrnehmung geweitet werden. Es braucht Stille. Im Kreisgespräch spielen wieder zwei scheinbar paradoxe Elemente eine Rolle: es geht ums Loslassen, sich Öffnen und Weiten und zugleich wird der Fokus auf eine gemeinsame Frage gerichtet.
Eine der Fragen, die mich beschäftigen lautet: wie können Gruppen und Gemeinschaften zu der Entwicklung einer weisheitsvollen, mitfühlenden und nachhaltigen Kultur des Miteinanders beitragen?
Am Dienstag, den 19. Juli ist ab 19.30 Uhr das Kommunikations-Atelier wieder geöffnet. Der Kreis, der Raum ist offen und damit die Möglichkeit, diese Qualität zu kultivieren.
Nach Voltaire gibt es 2 Gesetze: „Das erste Gesetz der Freundschaft lautet, dass sie gepflegt werden muss. Das zweite lautet: Sei nachsichtig, wenn das erste verletzt wird.“
Ich war manchmal am Aufgeben von langjährigen Freundschaften, weil ich sie als sehr schwierig und nicht mehr bereichernd erlebte. Heute bin ich um 2 Freundschaften froh, die gereift sind, weil wir dran geblieben sind. Mal die Eine, mal die Andere.
Und weil es keine absolute Wahrheit gibt, zitiere ich gleich noch eine andere, auch bedenkenswerte Weisheit: “Alle 7 Jahre muss ein Mensch seine Freunde verlassen, sodass sie ihn/sie nicht davon abhalten, das zu sein, was er/sie geworden ist”. Chinesisches oder jüdisches Sprichwort – sinngemäss übersetzt von mir.
Wir alle sehnen uns nach zwei scheinbar widersprüchlichen Glücksbedingungen. Wir haben das Bedürfnis nach Schutz und Verbundenheit. Und wir haben gleichzeitig das Bedürfnis nach Weite und Wachstum. Das haben wir alle schon einmal erlebt: in der intimsten Verbundenheit mit unserer Mutter in den Monaten unseres Entstehens. In welcher Beziehung, in welcher unserer Freundschaften gibt es diese Balance von Verbundenheit und Autonomie?
Und dann gibt es noch ein Gesetz, ein Prüfkriterium: „In der Luxuslimousine fährt jeder gerne mit. Aber du brauchst Menschen, die mit dir Bus fahren, wenn die Limousine liegen bleibt.“ – Oprah Winfrey. Meine Freundin A. aus Studentenzeiten ist so eine Freundin. Als ich, meine Limousine letztes Jahr liegen blieb, war aller Streit vergessen, sie war sofort bereit, für mich da zu sein – trotz räumlicher Entfernung. Dafür bin ich dankbar.